ZDF will Quizshow "Rette die Million!" nicht fortsetzen

Das ZDF will seine Quizshow  "Rette die Million!" nach dem Abgang von Jörg Pilawa nicht fortsetzen. Die Produktionsfirma Endemol hat die Sendung allerdings noch nicht aufgegeben.

Fast sechs Monate liegt die letzte Ausgabe der Quizshow bereits zurück. Nach Informationen des Medienmagazins DWDL hat sich das ZDF nun gegen eine Fortsetzung entschieden. Nachdem Jörg Pilawa im vergangenen Frühjahr angekündigt hatte, zum Jahresende zur ARD zurückzukehren, konnte offenbar kein geeigneter Nachfolger gefunden werden. Bereits im Mai 2013 wurden zwei Testsendungen mit möglichen Kandidaten aufgezeichnet: Oliver Pocher und Marco Schreyl spielten dabei den Gastgeber. Keiner von beiden konnte aber in Mainz einen Begeisterungssturm entfachen. Der zum ZDF zurückgekehrte Johannes B. Kerner war dagegen offenbar am Pilawa-Erbe nicht interessiert.

Als weiteren möglichen Grund für die Einstellung von "Rette die Million!" vermutet DWDL Animositäten zwischen dem ZDF und Endemol. Die Produktionsfirma hatte ZDFneo das imagefördernde  "neoParadise" samt Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf entzogen und unter dem Titel  "Circus HalliGalli" bei der privaten Konkurrenz neu aufgestellt. Zudem ist Endemol sehr eng verknüpft mit Herr P, der Produktionsfirma des mittlerweile beim ZDF in Ungnade gefallenen Jörg Pilawa.

Denn bei den Mainzern gab Pilawa nur ein ungewöhnlich kurzes Gastspiel: Im Herbst 2010 war er zunächst von der ARD zum ZDF gewechselt - mit dem Argument, er wolle nicht als "der Quiz-Onkel" in die Annalen der deutschen Fernsehgeschichte eingehen. Viele ZDF-Quizshows später entschied sich Pilawa, seinen Vertrag nicht zu verlängern und erneut die Seiten zu wechseln. ZDF-Intendant Thomas Bellut trug seinen Ärger in die Öffentlichkeit und sagte der Allgemeinen Zeitung aus Mainz, er sei über dessen Weggang "schon befremdet. Das war nicht die feine Art."

Nachdem die letzte Ausgabe von "Rette die Million!" im ZDF immerhin 3,7 Millionen Zuschauer vorweisen konnte, wird Endemol die Show nicht so leicht aufgeben. Die Testsendungen mit Pocher und Schreyl wurden bereits aus eigener Tasche finanziert. Nun soll nach einem neuen Sender gesucht werden, der sich das Quiz - mit welchem Moderator auch immer - einverleiben will.