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Die Welt mauert sich ein. Überall entstehen neue Grenzen, Zäune, Mauern. In seinem Buch "Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert" beschreibt der Berliner Soziologe Steffen Mau Grenzen als integralen Bestandteil der Globalisierung, die die Ungleichheit zwischen reich und arm verschärfen und Menschen nach Nutzen und vermeintlichem Risiko sortieren. Der Fotograf Kai Wiedenhöfer hat weltweit Mauern dokumentiert und beobachtet, wie Mauern Konflikte zementieren und eine Illusion von Sicherheit vortäuschen. Mit dem Ende der Sowjetunion sind neue Nationen entstanden, die bis heute um ihre Identität ringen. Die in Kasachstan geborene und in Berlin lebende Künstlerin Gulnur Mukzhanova setzt sich in ihren Filzarbeiten mit dem einst nomadischen Erbe ihres Landes auseinander, das heute von einer kleptokratischen Elite von Russlands Gnaden regiert wird, die Proteste der Bevölkerung brutal niederschlägt. Als die Berliner Mauer fällt und im albanischen Tirana die Statue Enver Hoxhas vom Sockel stürzt, ist Lea Ypi 10. Über ihre Kindheit in einem abgeriegelten Land und darüber, was Freiheit bedeutet schreibt sie in ihrer Autobiografie "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte". Mit Grenzen, Migration und Identität beschäftigt sich die 1978 in Tunis geborene und in Berlin lebende ukrainisch-tunesische Konzeptkünstlerin Nadia Kaabi-Linke. Jüngst wurde sie mit dem wichtigsten Kunstpreis der arabischen Welt in Riad ausgezeichnet und bereitet gerade eine Ausstellung in Kiew vor.
(arte)
Länge: ca. 30 min.