Folgeninhalt
Wie der Krieg ukrainische ErntehelferInnen bedroht und wie österreichische Bauern versuchen ihren Mitarbeitern zu helfen. Nina ist studierte Agrarwissenschafterin und eine von 3000 ukrainischen SaisonarbeiterInnen in Österreich. Seit über zehn Jahren fährt sie im Frühjahr nach Österreich, um hier Salat, Erdbeeren oder Mais zu ernten. Heuer kommt sie früher als geplant und nicht zum Geld verdienen. Sie flieht vor dem Krieg. Am Schauplatz-Reporterin Beate Haselmayer hat Nina an der ukrainischen Grenze mit ihrer Schwiegertochter und ihrem neun Monate alten Enkelsohn getroffen. "Unser Leben hat sich grundlegend verändert. Früher wollten wir mehr Geld für unser Haus, unser Leben. Jetzt wünschen wir uns nur mehr Frieden," sagt sie unmittelbar nachdem sie ihre Heimat verlassen hat. Der Tiroler Stefan Müssigang ist Ninas Arbeitgeber. Er und sein Kollege Romed Giner sorgen sich nicht nur um ihre Mitarbeiter*innen, sondern auch um ihre Ernte. "Ich mag noch gar nicht daran denken, was bei uns für ein Chaos ausbricht, wenn die Leute nicht da sind", sagt Stefan Müssigang im Schauplatz-Interview. Früher haben auf seinen Feldern hauptsächlich Menschen aus Polen und Rumänien gearbeitet. Doch dort ist der Lebensstandard in den vergangenen Jahren gestiegen und viele langjährige Mitarbeiter*innen kommen nicht mehr. Die österreichische Landwirtschaft ist abhängig von Menschen aus Drittstaaten wie der Ukraine. Durch den Krieg könnte die Ernte vorn Spargel, Erdbeeren und Gurkerl heuer mager ausfallen. Beate Haselmayer und Nicole Kampl dokumentieren nicht nur die Sorgen der österreichischen Bauern, sondern auch ihre Hilfsbereitschaft. Weil es in der Ukraine am Notwendigsten mangelt, beladen Romed Giner und Stefan Müssigang einen LKW mit Lebensmitteln, Medikamenten und Verbandsmaterial und brechen auf in Richtung Krieg.
(ORF)