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Der europäische Kolonialismus brachte Gräueltaten an Millionen von Menschen. Bis heute profitiert Europa von der Plünderung von Ressourcen und der Ausbeutung von Menschen als Sklaven. Das so erzeugte wirtschaftliche und geopolitische Ungleichgewicht blieb bestehen. Die Forderung nach einem neuen Blick auf die Kolonialzeit wird lauter, damit eine echte Erinnerungskultur für alle geschaffen werden kann. Das aber könnte Konsequenzen für Europa haben. Es könnte Forderung nach Reparationszahlungen und Rückgaben von gestohlenen Kunstgegenständen mit sich bringen. Ausbeutung und Abhängigkeiten schränken kolonialisierte Länder in ihrer Entwicklung bis heute stark ein. Eine nennenswerte Wiedergutmachung durch die ehemaligen Kolonialstaaten gab es nie. Das moralische Feigenblatt "Entwicklungshilfe" ist auf breiter Front gescheitert. Inzwischen gibt es einen neuen, den Neokolonialismus, in dem unter anderem China und Russland ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen vor allem im rohstoffreichen Afrika durchsetzen wollen. Doch die afrikanischen Staaten begegnen dem alten und neuen Kolonialismus zunehmend mit einem erstarkenden Selbstbewusstsein. Es hat ein Prozess des Empowerments begonnen. Die afrikanischen Staaten bringen sich peu à peu selbst in die Lage, wirtschaftlich, technologisch und politisch bei den großen Wirtschaftsnationen mitzuhalten. Doch auch das wird in Europa weitestgehend ignoriert. Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
(3sat)
Länge: ca. 60 min.