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Bis zu 10 Euro müsste ein Arztbesuch künftig kosten, gar 25 Euro, wenn ein Patient ohne Überweisung direkt zum Facharzt geht - mit der Forderung nach deutlich höheren Praxisgebühren hat Leonhard Hansen, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordhrein, diese Woche für Schlagzeilen gesorgt. Seine Begründung: Die Deutschen würden noch immer viel zu oft den Arzt aufsuchen. Und Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe schlägt eine Rangliste für Gesundheitsleistungen vor: Nicht mehr jede Behandlung könne künftig für jeden bezahlt werden. "Wunschmedizin" sei nicht mehr finanzierbar: Menschen, die beispielsweise aufgrund einer ungesunden Ernährung Medikamente benötigen, müssten diese dann selbst bezahlen ? oder ihre Lebensweise umstellen. Sind diese Maßnahmen angesichts der knappen Mittel im Gesundheitswesen unausweichlich? Gehen die Deutschen wirklich zu häufig unnötig zum Arzt? Würde sich die Zwei-Klassen-Medizin durch höhere Praxisgebühren und mehr Eigenleistung noch mehr ausweiten, und können sich künftig nur noch die Wohlhabenden eine optimale Gesundheitsversorgung leisten?
(ARD)