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Jahrhundertelang schöpften die Könige von Abomey in Benin viel Reichtum und Macht aus dem Handel mit Sklaven. Heute zeugen nur noch Ruinen von ihren Grausamkeiten. Sklaven gab es in Afrika schon lange bevor die ersten Weißen den Schwarzen Kontinent betraten. Sklaven wurden den Fremden dort sogleich zum Kauf angeboten. Daraus entwickelte sich jener gigantisch-grausame Handel mit Millionen von Menschen. Sie wurden meist von der afrikanischen Westküste, der noch heute sogenannten Sklavenküste, nach Nord-, Mittel- und Südamerika verschleppt. Ein glänzendes Geschäft war das nicht nur für die portugiesischen, holländischen und englischen Händler, sondern auch für die afrikanischen "Exporteure", darunter die Könige von Abomey. Lange ein lukratives Geschäft, bis der Sklavenhandel Ende des 19. Jahrhunderts weltweit verboten wurde. Die Kolonialisierung durch Frankreich beendete schließlich die grausame Herrschaft der Dynastie. Heute zeugen nur noch die Ruinen ihrer Paläste aus Lehm vom Prunk jener Könige und von ihrer großen Grausamkeit beim Umgang mit den Sklaven. So hatte zum Beispiel der Thron des Königs auf vier abgeschlagenen Köpfen zu stehen. Recht bescheiden geht es dagegen beim heute amtierenden König von Abomey zu, der für Geld gern mit seinem Hofstaat vor Touristen posiert. An das Thema Sklaverei möchte in Abomey weder der König noch sonst jemand erinnert werden.
(3sat)
Länge: ca. 15 min.