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In einem Zug von Zürich nach München wird ein Aktenkoffer samt Inhalt entwendet. Die Beute: 2.000 Euro Bargeld und wichtige Dokumente. Der Verlust ist sicher bedauerlich, unter normalen Umständen wäre er aber wohl kaum ein Grund für bundesweite Schlagzeilen. Hätte dieser Aktenkoffer nicht Eduard Zimmermann gehört. So ließen es sich im Februar 2005 die Tageszeitungen von Bild bis taz nicht entgehen, darauf hinzuweisen, dass selbst der Fernsehfahnder der Nation nicht immer vor Gauner-Tricks gefeit ist.
Für Zimmermann selbst war diese Erkenntnis sicher keine Offenbarung - denn wäre er Jahrzehnte zuvor nicht selbst Opfer eines dreisten Betrugs geworden, die deutsche Fernsehgeschichte wäre vielleicht anders verlaufen. Am 24. März 2024 ist es genau 60 Jahre her, seitdem Eduard Zimmermann in der ZDF-Sendung
Dass es überhaupt so kommen konnte, ist einem schwedischen Fertighaus zu verdanken. Das hat der frischgebackene Ehemann und Vater Eduard Zimmermann im Jahr 1962 bei einer Pforzheimer Firma bestellt. Schließlich braucht die vierköpfige Familie in Mainz ein Dach über dem Kopf. Doch leider fehlt bei der Lieferung des Hauses genau das: ein Dach. Der Inhaber der Firma begründet dies damit, dass es sich bei dem Dach um eine Sonderleistung handle, die in dem unterschriebenen Kaufvertrag nicht enthalten sei und 50.000 Mark extra kosten würde. Zimmermann zeigt die windige Firma schließlich an, doch muss er schnell feststellen, wie schwer es ist, zu seinem Recht zu kommen. Letztendlich hat er keine Wahl und muss, um sich das Dach doch noch leisten zu können, eine zweite Hypothek aufnehmen. Die Täter werden dagegen lediglich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

So reift in Zimmermann die Idee für ein neues Sendeformat, mit dem die Zuschauer vor derartigen Betrugsmaschen gewarnt werden können, damit sie gar nicht erst in eine Notlage geraten. Das noch junge ZDF braucht frische Ideen und so flimmert am 24. März 1964 die erste Ausgabe von Zimmermanns neuem Magazin über den Bildschirm: "Vorsicht, Falle! - Nepper, Schlepper, Bauernfänger". Bereits der Vorspann, in dem zwei Polizisten auf dem Revier per Telefon das Betrugsdezernat verständigen, weist die Zuschauer darauf hin, dass die Sendung in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei entstanden ist.
In seiner ersten Anmoderation macht Eduard Zimmermann dann auch etwas, das seinen meisten Zuschauern wohl nie in den Sinn kommen würde: Er zerreißt einen 50-Mark-Schein. So hatte es auch eine Betrügerin getan, die als sogenannte "Währungsschwindlerin" durch das Land reiste und alte Menschen um deren Ersparnisse brachte. Wie dieser und andere Tricks genau vonstatten gegangen sind, zeigt Zimmermann seinem Publikum in etwa zehnminütigen Einspielfilmen - die Geburtsstunde des "Kurzkrimis mit Nutzwert", in dem mit Schauspielern das geschehene Verbrechen nachgestellt wird. Dieses Prinzip sollte in Form der Filmfälle aus

Fester Bestandteil von "Vorsicht, Falle!" ist von der ersten Ausgabe an auch das "Experiment". Darin versucht Zimmermann inkognito ahnungslose Mitbürger mit diversen Tricks hereinzulegen - meist mit Erfolg. Gefilmt wurde das Ganze mit verstecker Kamera. So macht "Ganoven-Ede" in den ersten Jahren seinem Spitznamen alle Ehre: Er mogelt sich als falscher Handwerker in Büros, um an die Brieftaschen der Angestellten zu gelangen, lässt sich als Angestellter eines "Instituts für Volksbildung" zweifelhafte Dokumente unterschreiben, kassiert als falscher Kellner die Gäste von Biergärten ab und nimmt als Paketbote Geld für Schachteln in Empfang, die sich dann als leer entpuppen. Aufgrund seiner zunehmenden Bekanntheit konnte Zimmermann später diese Experimente natürlich nicht mehr selbst durchführen. In den späten 1970er und 1980er Jahren lag diese Aufgabe meist bei Redaktionsmitglied Bernd Schröder, der später als einer der Moderatoren des
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