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TV-Kritik/Review: Persons Unknown
(26.06.2010)
Okay, vergessen wir mal kurz den "Twilight Zone"-Vergleich. Schließlich basiert "Persons Unknown" nicht offiziell auf der Kultserie. Außerdem dürfte eine derartige, fortgesetzte Gegenüberstellung bei wahren "Zone"-Fans chronische Kopfschmerzen mit andauernder Übelkeit als Zugabe verursachen. Was also trennt anspruchsvolles und spannendes Fernsehen ("Twilight Zone") von absurdem, langweiligem und lächerlichem Fernsehen ("Persons Unknown")? Nur klitzekleine, eigentlich komplett unwichtige Details wie Casting, in sich schlüssige Logik und sinnvolle Dialoge. Unwichtig müssen sie zumindest den Verantwortlichen vorgekommen sein. Als Zuschauer kann man zu keiner anderen Schlussfolgerung kommen, sobald man sich dieser Katastrophe von einem Piloten wiederholt aussetzt.
Für eine Serie, die von einem mehr als siebenköpfigen Ensemble lebt, das die meiste Zeit auch noch gemeinsam vor der Kamera verbringen muss, hätten die Verantwortlichen in Sachen Casting wirklich nicht tiefer ins Klo greifen können. Dabei liegt das Versagen der Besetzung nicht zwangsläufig in den individuellen Akteuren begründet. Manche von ihnen, allen voran der ewige Gaststar Alan Ruck und der unglaublich sympathische (und entsprechend bedauernswerte) Jason Wiles (
Doch in seiner Gesamtheit harmoniert das Ensemble von "Persons Unknown" überhaupt nicht. Wenn der Funke zwischen den Schauspielern nicht überspringt, wie soll er dann bitte das Publikum elektrisieren? Nach dem Ende der ersten Episode ist einem das Schicksal der leicht lächerlichen Sieben vollkommen gleichgültig. Werden sie weiter nach Plan beobachtet, betäubt und mit geheimen Botschaften in asiatischem Essen gefoltert? Wen kümmert das schon, wenn man gerade damit beschäftigt ist, jede noch so kleine Spur der Folge auf alle Ewigkeit von seinem Festplattenrekorder zu löschen...

Sobald man der Lächerlichkeit unter der geleckten Hochglanz-Horrorfilm-Atmosphäre von "Persons Unknown" nachspürt, sollte man den in einem Glückskeks versteckten Killer-Auftrag für die olle Erzieherin erst einmal links liegen lassen und sich der ollen Erzieherin selbst zuwenden. Die australische Daisy Betts hat als Janet Cooper die Chance von der ersten Sekunde an der neuen Serie den Stempel aufzudrücken. Schließlich werden wir erst durch Janets Verschwinden in die Papp-Stadt gebracht. Doch Betts tut eigentlich in der gesamten Folge nichts bemerkenswertes. Es sei denn, sie starrt mit großen Augen durch die Gegend oder vermisst unter Tränen ihre Tochter. Die befindet sich mittlerweile in den Klauen von Janets Mutter, einem selbst für Daily-Soap-Verhältnisse komplett überzeichneten, gefühlslosen und mit zu viel Make-Up (sowie schlechtem Haarschnitt) ausgestatteten Luxus-Drachen. Macht man sich Sorgen um Mutter und Kind? Nein, nur um die eigene Ausdauer.
Tina Holmes muss als Darstellerin währenddessen damit fertig werden, dass sich ihre Figur wie geschmiert selbst entzaubert. Eigentlich sollte Moira Doherty samt Messy-Frisur und Bademantel eine Steilvorlage für jede Schauspielerin sein: Eine psychisch Kranke, die ihr Leben hauptsächlich in Kliniken verbracht hat. Aus irgendeinem Grund macht sie das aber außerdem zu einer Expertin für alles Medizinische. Warum auch nicht, schließlich dürfte sie bereits jede Pille, die es auf unserem schönen, blauen Planeten gibt, schon einmal eingeworfen haben. So fällt ihr die Diagnose äußerst leicht, als sie die auffälligen Implantate bemerkt, mit denen die Gefangenen an ihren Oberschenkeln ausgestattet wurden. Die biometrischen Teile wölben sich dabei nur so unter der Hautoberfläche. Doch Dr. Irrenhaus attestiert prompt, dass sie zu tief unter der Haut liegen um sie zu entfernen. Alle glauben ihr, jeder Fluchtversuch bleibt somit unmöglich. Zu tief?! ZU TIEF?! Die Dinger hinterlassen Ausbuchtungen, wie sie sonst nur von Marilyn Monroe verursacht werden, und man soll sie nicht mit einem scharfen Messer und zusammengebissenen Zähnen entfernen können? Scully würde Euch alle so fertig machen ...
Am Ärgerlichsten sind unter dem Strich aber nicht die logischen Fehler oder die ausdruckslosen Pappmaché-Gestalten, die sich unvorteilhaft von Dialogfetzen zu Dialogfetzen hangeln. Am Ärgerlichsten ist die Sinnlosigkeit der gesamten Übung. Wieder einmal hat ein US-Network ein neues Mystery-Format aus der Taufe gehoben und wieder einmal meinen die Verantwortlichen, dass es wichtiger ist, eine düstere Atmosphäre zu schaffen und den Zuschauer mit einem fast schon lächerlichen Schwall angstvoller Fragen zu attackieren, anstatt sich einfach nur ein bisschen mehr Mühe bei der Ausgestaltung der Figuren zu geben. Um die sollte es schließlich gehen, trotz allem Geheimnis-Gehabe. Doch sobald die Charaktere komplett flach ausfallen, sich ohne Grund viel zu ernst nehmen und auch nach den ersten 45 Minuten komplett uninteressant geblieben sind, kann eine Serie nicht funktionieren. ABC musste dies gerade schmerzhaft durch das abrupte Ende von
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