Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung
Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für
- E-Mail-Adresse
- Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
- Fragen & Antworten
Deutscher TV-Jahresrückblick 2025: Gottschalk-Abschied, Raab-Sinkflug, "Klar"-Eklat und Wahl-TV XXL
von Glenn Riedmeier(27.12.2025)
Paukenschlag: RTL will Sky Deutschland vollständig übernehmen

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu punktuellen Kooperationen zwischen Sky und RTL, etwa bei einzelnen Formel-1-Rennen oder bei der Zweitliga-Konferenz. Ende Juni sorgte jedoch eine Meldung ganz anderen Außmaßes für Aufsehen in der Medienbranche: RTL Deutschland plant die vollständige Übernahme von Sky Deutschland. Zuletzt hielten sich hartnäckig Gerüchte, Comcast wolle sich von seinem deutschen Pay-TV-Anbieter trennen - bis die Kölner zuschlugen.
Der umfangreiche Deal, auf den sich beide Unternehmen verständigt haben, sieht vor, dass RTL sämtliche Sky-Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernimmt. Zunächst fließen dafür 150 Millionen Euro - eine vergleichsweise moderate Summe. Zusätzlich gibt es für Comcast jedoch eine sogenannte Earn-Out-Option, deren Höhe von der Entwicklung des RTL-Group-Aktienkurses abhängt. Dabei kann die RTL Group die mögliche Zusatzzahlung entweder in eigenen Aktien, in bar oder in einer Kombination aus beidem leisten. Sollte der Aktienkurs die Marke von 70 Euro erreichen, ist eine maximale Earn-Out-Zahlung von 377 Millionen Euro möglich. Insgesamt könnte Comcast also im Idealfall mehr als eine halbe Milliarde Euro erhalten.
Der Zusammenschluss muss allerdings noch von den Wettbewerbs- und Medienkontrollbehörden abgesegnet werden. RTL rechnet mit entsprechenden Entscheidungen im kommenden Jahr. Bis dahin sollen beide Firmen wie gewohnt getrennt voneinander arbeiten. Wenn alles planmäßig läuft, entstünde ein neuer Mediengigant mit rund 11,5 Millionen zahlenden Kunden, denen ein "einzigartiges Angebot" aus Unterhaltung, Sport und Information über Streaming, Free-TV und Pay-TV geboten werden soll. Besonderer Fokus soll dabei auf den Streamingmarken RTL+, Sky und WOW liegen - mit dem Ziel, sich hinter Netflix und Amazon Prime Video als Nummer 3 im Markt zu positionieren.

Die Mitarbeiter beider Firmen können vorerst aufatmen: Die Standorte von RTL in Köln und Sky in München sollen erhalten bleiben. Sky-Deutschland-CEO Barny Mills führt das Unternehmen weiterhin, bis die Übernahme endgültig abgeschlossen ist. Stephan Schmitter bleibt bis dahin RTL-CEO und soll anschließend den gemeinsamen Konzern übernehmen. Die erwarteten jährlichen Synergieeffekte werden auf 250 Millionen Euro geschätzt und sollen innerhalb von drei Jahren realisiert werden.
Massiver Stellenabbau: RTL Deutschland streicht 600 Jobs
Anfang Dezember hatte RTL Deutschland für seine Mitarbeiter jedoch eine Hiobsbotschaft im Gepäck: Das Unternehmen kündigte einen umfangreichen Stellenabbau an. Insgesamt ist von einem sozialverträglichen Abbau von rund 600 Stellen in allen Firmenbereichen die Rede. Die Maßnahmen seien "tiefgreifend, aber zwingend notwendig" und stünden im Zusammenhang mit einer organisatorischen Neuausrichtung und der nach wie vor anhaltenden Flaute auf dem Werbemarkt. Es handelt sich um den größten Stellenabbau in der Geschichte von RTL Deutschland.
Der Konzern kündigte an, sich im Rahmen seiner Gesamtstrategie noch stärker auf das Streaming-Geschäft auszurichten. Dazu sei ein umfassender Umbau der Organisation geplant mit dem Ziel, das Unternehmen "angesichts einer beschleunigten Transformation des Mediengeschäfts sowie der aktuellen konjunkturellen Herausforderungen zukunftssicher aufzustellen und auf den Wettbewerb mit den großen US-amerikanischen Streamingdiensten auszurichten". CEO Stephan Schmitter erläuterte gegenüber der dpa, dass die Programmbudgets zunehmend vom linearen Fernsehen ins Streaming verlagert werden sollen. Wir planen weiter jedes Jahr über eine Milliarde in unsere Inhalte zu investieren, die Budgets aber zu Gunsten hochwertiger Streaming-Inhalte umzuverteilen.
Berlusconi übernimmt Kontrolle über ProSiebenSat.1

Nach Monaten der Bieterschlacht um eine Übernahme gingen im September 75,61 Prozent der Aktien an ProSiebenSat.1 in die von Pier Silvio Berlusconi geführte Familienholding Media for Europe (MFE) über. Sie erhielt somit die volle Kontrolle über den Konzern und geriet in die Lage, sämtliche Entscheidungen im Alleingang treffen zu können. Das Medienunternehmen betreibt bereits mehrere Sender in Italien und Spanien und verfolgt das Ziel, einen paneuropäischen Senderverbund aufzubauen - auch um den US-Streamingriesen Paroli bieten zu können. Mit einer Vollintegration von ProSiebenSat.1 in Media for Europe könnten beide Konzerne durch Synergieeffekte innerhalb der kommenden vier bis fünf Jahre rund 150 Millionen Euro einsparen.
Weshalb es überhaupt zu dieser Übernahme kam: Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 ist hoch verschuldet. 2024 wurde zum dritten Mal in Folge ein sinkendes Betriebsergebnis bekannt gegeben. Im Frühjahr 2025 kündigte der Konzern zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren einen drastischen Stellenabbau an: Rund 430 Vollzeitstellen sind aufgrund des zuletzt schwächelnden Geschäfts betroffen. Als Gründe für diese unerfreulichen wirtschaftlichen Entwicklungen machte ProSiebenSat.1 vor allem den drastisch eingebrochenen Werbemarkt sowie hohe Investitionen im Wettbewerb mit internationaler Streaming-Konkurrenz aus. Angesichts der anhaltenden Konjunkturflaute sah sich das Unternehmen deshalb zu einem drastischen Sparkurs gezwungen. 2025 sollten rund 80 Millionen Euro eingespart werden, ab 2026 jährlich 100 Millionen Euro.
Bereits Mitte Oktober griff der von Pier Silvio Berlusconi geleitete italienische Konzern MFE hart durch und tauschte den kompletten Vorstand aus. Gehen musste Bert Habets, der bisherige CEO der ProSiebenSat.1 Media SE, der eigentlich noch im April einen neuen Drei-Jahres-Vertrag bis Oktober 2028 bekommen hatte. Auf ihn folgte mit sofortiger Wirkung Marco Giordani, der bisherige Finanzvorstand (CFO) von MFE. Auch Martin Mildner, dessen Vertrag noch im September eigentlich sogar bis Mai 2029 verlängert worden war, musste seinen Hut nehmen und wurde durch Bob Rajan ersetzt, der als neuer Interims-Finanzvorstand (CFO) seinen Platz einnahm. Darüber hinaus hat Markus Breitenecker, der als Chief Operating Officer bei ProSiebenSat.1 für das operative Geschäft tätig war, beschlossen, mit sofortiger Wirkung und "in bestem gegenseitigem Einvernehmen" von seiner Position zurückzutreten.
Droht politische Einflussnahme und Verlust der redaktionellen Unabhängigkeit?

Branchenbeobachter äußerten sich schon vor der Übernahme besorgt über den Fortbestand der Unabhängigkeit bei ProSiebenSat.1. MFE bietet keine Gewähr für den Fortbestand von Medienvielfalt und kritischem Journalismus bei ProSiebenSat.1
, kritisierte etwa Mika Beuster, der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV). Seiner Ansicht nach bestehe die Gefahr, dass der Senderverbund politisch schleichend auf die Berlusconi-Linie getrimmt werde - so wie es Berlusconi Senior seinerzeit im Programm seiner italienischen Sender tat. Zudem seien nach Einschätzung des DJV-Vorsitzenden journalistische Arbeitsplätze bei ProSiebenSat.1 in Gefahr.
Der Austausch des kompletten Vorstands kommt allerdings einer kompletten Zäsur gleich und wirft bezüglich der Zukunft des Konzerns durchaus Fragen auf. Denn zuvor betonten MFE und Berlusconi stets, dass man insbesondere lokale Unterhaltungsprogramme und Eigenproduktionen ins Zentrum der Anstrengungen rücken wolle. Angesichts der Tatsache, dass die Content-nahe Position von Markus Breitenecker fortan jedoch eingespart wird und das neue Vorstands-Duo aus dem Finanzsektor ohne entsprechende Expertise im Content-Bereich kommt, bleibt abzuwarten, welchen Stellenwert diese Bekundungen noch haben.
auch interessant
Leserkommentare
Meistgelesen
- "Donna Leon": Uwe Kockisch ist tot
- Das waren die größten TV-Flops 2025: Von "Stefan Raab Show" über "HeidiFest" bis "Mozart/Mozart"
- "Outlander": Neuer Trailer zu Staffel 8 droht schweres Schicksal an
- Quoten: Enttäuschender Abend für Kai Pflaume, Knossi und "TV total"
- Von "Maxton Hall" über Dschungelcamp bis TV-Duell: Das waren die größten Hits 2025
Neueste Meldungen
Quoten am 2. Weihnachtstag: "Traumschiff" schlägt "Tatort" bei den Jüngeren"
Deutscher TV-Jahresrückblick 2025: Gottschalk-Abschied, Raab-Sinkflug, "Klar"-Eklat und Wahl-TV XXL
Quoten: RTL punktet mit "Pumuckl" und "WWM", "Kevin" beschert Sat.1 neuen Rekord
"Star Trek: Strange New Worlds" engagiert für Finale "Pille" und Sulu
Specials
Deutscher TV-Jahresrückblick 2025: Gottschalk-Abschied, Raab-Sinkflug, "Klar"-Eklat und Wahl-TV XXL
Das waren die größten TV-Flops 2025: Von "Stefan Raab Show" über "HeidiFest" bis "Mozart/Mozart"
Von "Maxton Hall" über Dschungelcamp bis TV-Duell: Das waren die größten Hits 2025
"The Artist": Ein Käfig voller Narren
"The Last of Us"-Recap zur zweiten Staffel: So geht es in Staffel 3 weiter
Die "Dinner for One"-Lüge: eine Spurensuche
75 Jahre ARD: Von "DuckTales", "Disney Club" und Entdeckungen im Nachtprogramm
Neue Trailer
"Outlander": Neuer Trailer zu Staffel 8 droht schweres Schicksal an
"Bridgerton": Ausführlicher Trailer zur märchenhaften vierten Staffel
Update "Peaky Blinders: The Immortal Man": Trailer und Starttermin für Filmsequel zum Gangsterhit von Netflix
Update "Industry" mit "Game of Thrones"-Star Kit Harington: Termin und Trailer für Staffel 4
Update "The Beauty": Erster Trailer zur neuen Thriller-Serie mit "Monster"-Star Evan Peters und "The Ranch"-Darsteller Ashton Kutcher
Die Vorschau - Unser neuer Podcast





















![[UPDATE] "Peaky Blinders: The Immortal Man": Trailer und Starttermin für Filmsequel zum Gangsterhit von Netflix](https://bilder.wunschliste.de/gfx/pics/Cillian-Murphy-Als-Tommy-Shelby-In-Peaky-Blinders-The-Immortal-Man.jpg)
![[UPDATE] "Industry" mit "Game of Thrones"-Star Kit Harington: Termin und Trailer für Staffel 4](https://bilder.wunschliste.de/gfx/pics/Kit-Harrington-In-Der-Dritten-Staffel-Von-Industry.jpg)
![[UPDATE] "The Beauty": Erster Trailer zur neuen Thriller-Serie mit "Monster"-Star Evan Peters und "The Ranch"-Darsteller Ashton Kutcher](https://bilder.wunschliste.de/gfx/pics/Ashton-Kutcher-Als-Tech-Milliardaer-The-Corporation.jpg)