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Hauptfiguren mit vielen Facetten: Captain Lorac (Jason Isaacs), Captain Georgiou (Michelle Yeoh) und Lt. Saru (Doug Jones)
Hauptfiguren mit vielen Facetten: Captain Lorac (Jason Isaacs), Captain Georgiou (Michelle Yeoh) und Lt. Saru (Doug Jones)

Wettgemacht wurde dieser Umstand zunächst zu einem großen Teil durch Michael Burnham, eine durch und durch sympathische, aber auch fehlbare Hauptfigur. Tatsächlich begeht die Ziehtochter von Spocks Eltern Sarek (James Frain) und Amanda (Mia Kirshner) gleich in den ersten Folgen einen geradezu katastrophalen Fehler, der die Föderation letztendlich in den Krieg mit den Klingonen stürzt. "Discovery" ist somit auch eine zutiefst menschliche Geschichte über Taten, die man bereut und doch nie wieder gutmachen kann, über die Suche nach einer Aufgabe, wenn das gesamte bisherige Leben weggebrochen ist und letztendlich über zweite Chancen und Erfahrungen, an die man schon nicht mehr geglaubt hatte.

So liegt die größte Stärke von "Star Trek: Discovery" nicht in den wunderschönen und farbenfrohen Spezialeffekten, in den oft epochalen Kulissen oder den mit viel Liebe zum Detail gestalteten Kostümen. Die Hauptfiguren sind der Ankerpunkt der Serie und jede Episode, die sich zwischen der rasant voranschreitenden Handlung ausreichend Zeit für Charakterbildung nahm, geriet zum Highlight.

Besonders hervorzuheben ist hier die Liebesgeschichte zwischen Burnham und Ash Tyler. Die Leistung von Shazad Latif in der Rolle des zwischen menschlicher und klingonischer Seele gefangenen Sicherheitsoffiziers ist herausragend. Das Gleiche gilt für Doug Jones, der als Kelpianer Saru eine bemerkenswerte Wandlung vom ängstlich wirkenden Wissenschaftsoffizier hin zum selbstbewussten Acting Captain der Discovery durchläuft. Mary Wiseman machte aus dem zu Beginn recht schablonenhaft wirkenden Sidekick Ensign Tilly eine durch und durch gelungene Figur in bester "Star Trek"-Tradition.

Lt. Stamets (Anthony Rapp) und Dr. Culber (Wilson Cruz)
Lt. Stamets (Anthony Rapp) und Dr. Culber (Wilson Cruz)

Ein weiteres Highlight ist die Beziehung zwischen dem Astromykologen Paul Stamets (Anthony Rapp) und Chefarzt Dr. Hugh Culber (Wilson Cruz). Es war ein wunderbarer, wenn auch für "Star Trek" absolut überfälliger Moment, als die zwei Lebensgefährten, wie Millionen andere Paare auch, abends mit ihren Zahnbürsten vor dem Badezimmerspiegel standen und sich über ihren Tag unterhielten. Zeitgleich vermochte es "Discovery" selbst vermeintlich ausgereizten "Star Trek"-Standards wie Zeitsprung-Episoden, dem Klingoninschen Reich oder dem düsteren Spiegeluniversum vollkommen neue Facetten zu verleihen und sie damit noch dreidimensionaler zu machen.

Enttäuschend gerieten dagegen mitunter Entwicklungen, die Figurenpotential zu Gunsten von kurzen Überraschungsmomenten opferten. Dies trifft nicht nur auf den unbefriedigend inszenierten Tod von Dr. Culber zu, sondern vor allem auf Captain Gabriel Lorca (Jason Isaacs). Zum ersten Mal schien eine "Star Trek"-Serie hier den Kommandanten eines titelgebenden Raumschiffs zu präsentieren, der mit allerlei persönlichen Abgründen zu kämpfen hat und der dem Sternenflotten-Ideal aufgrund traumatischer Erlebnisse nicht mehr entspricht. Erinnerungen an Commodore Dekker aus der Originalserie oder an Captain Jellico aus "Star Trek: The Next Generation" wurden wach. So geriet die Enthüllung, dass Lorca eigentlich bloß aus dem Spiegeluniversum stammte und sich deshalb so untypisch verhalten hatte, zur Ernüchterung - zumal sein Serientod damit vorprogrammiert war.

Dass die Macher das Potential einer Figur aber nicht endgültig verschenkt haben müssen, zeigt natürlich die überraschende Rückkehr von Michelle Yeoh. Als Captain Philippa Georgiou segnete sie bereits in der zweiten Folge das Zeitliche, nur um als mächtige Imperatorin des Terranischen Imperiums in die Serie zurückzukehren. "Es gibt immer Möglichkeiten", pflegte schließlich bereits Mr. Spock zu sagen und noch ist die erste Staffel von "Star Trek: Discovery" nicht zu Ende erzählt. In der Nacht zum Montag wird auf CBS All Access das Staffelfinale ausgestrahlt, Netflix wird die Folge wie immer gleich morgens hierzulande zum Abruf anbieten.

"Star Trek: Discovery" hat die Startschwierigkeiten souverän hinter sich gelassen und ist trotz aller Kritikpunkte vor allem eines: Eine Serie, die im Verlauf ihrer ersten Staffel besser und besser geworden ist und die es vermochte, die Hauptfiguren dem Zuschauer wirklich ans Herz wachsen zu lassen. Da ist die Vorfreude auf die zweite Staffel, die voraussichtlich ab April in die Produktion geht, bereits vorprogrammiert.

© Alle Bilder: CBS All Access

Abstimmung: Star Trek: Discovery

Nachdem sich der erste Sturm gelegt hat: Wie gefällt Euch die Serie "Star Trek: Discovery" zum Ende der Auftaktstaffel?
(Diese Abstimmung wurde bereits beendet.)
  • 1.Großartig(38.38%)
  • 2.Gut(22.22%)
  • 3.Die beste neue Serie des letzten Jahres!(16.16%)
  • 4.War enttäuscht(12.12%)
  • 5.Ich habe erst noch vor, die Serie zu sehen.(6.06%)
  • 6.Meh(5.05%)
  • 7.Das letzte Mal, dass ich eine Star-Trek-Serie gesehen habe.(0.00%)

 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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Leserkommentare

  • Herr_Galle schrieb am 12.02.2018, 09.41 Uhr:
    Also ich kann das ganze Herumgemeckere einiger nicht verstehen. Wir haben hier ein modern inszinierte und spannende Serie. Ich bin zwar erst bei Episode 7 T=Mudd2, aber bisher war es weder langweilig noch peinlich. Ich habe mir nach dieser Episode auch noch mal TOS:Die Frauen der Mr. Mudd angeschaut. Ich denke, das kann man gar nicht vergleichen. Man kann doch im 21. Jahrhundert eine Serie die in der Zukunft spielt nicht so angestaubt aussehen lassen wie man sich vor über 50 Jahren die Zukunft vorgestellt hat. Es ist natürlich schade, wenn Trekkies aus der Generation 50+ da nicht mehr mitgehen können. Scheint mir eine Alterserscheinung zu sein. Ich befürchte nur, wenn man nicht mehr in der Lage ist Freude an neuen Erzählformen zu finden, dann wird man wohl wirklich alt und landet dann bei den "Rosenheim Cops" und Rosamunde Pilcher. Da wird alles noch schön langsam und unaufgeregt erzählt oder man schaut sich halt TNG zum x-ten Mal an und kann schon alle Episoden auswendig. TNG und DS9 sind aus meiner Sicht die besten ST Serien, aber Discovery ist ihnen meiner Meinung nach in jeder Beziehung ebenbürdig. Nicht vergessen, STAR TREK ist eine TV-Serie, keine Religion ;-)
  • Solus schrieb am 10.02.2018, 14.01 Uhr:
    Also ich habe da glaube ich eine andere Serie gesehen, als der Reviewer. Star Trek Discovery ist einfach nur richtig schlecht geworden. Die Charaktere sind größtenteils so unsympathisch, dass man an deren Schicksal überhaupt nicht interessiert ist. Dazu ist gerade Burnham (von Frau Martin erschreckend-schlecht geschauspielert) ein absolut flacher Mary Sue Charakter, der alles kann und weiß, und dem -furchtbar konstruiert- von der Serie nachträglich ein Fehlverhalten angedichtet wurde, das so in der zweiten Folge eigentlich gar nicht dargestellt wurde. Aber das ist nicht der einzige Widerspruch in dieser irrlichternden Staffel-Story gewesen, die nie so richtig wusste, welche Geschichte sie nun eigentlich erzählen möchte, und die sich immer wieder in irgendwelche narrativen Sackgassen verheddert hat. So wenig von dem, was da in den Folgen erzählt wurde, macht rückblickend Sinn oder war für die Story wichtig. Die Autoren haben einfach jede Woche eine neue Plottwist-Sau durchs Dorf getrieben, auf Kosten einer nachvollziehbaren Story und konsistenter, interessanter Charaktere.
    Ich habe mir wirklich gewünscht, dass Discovery gut wird und das Star Trek Universum erzählerisch wie optisch in neue Jahrtausend befördert. Stattdessen gab es eine Gaga-Fantasyserie (als Science Fiction kann man Pilzantrieb und Co. nun wirklich nicht bezeichnen), die auf Fanfiction-Niveau herumgurkt und vielleicht gerade mal in Folge 14 so ein wenig gezeigt hat, was die Serie hätte sein können, wenn man da fähige Autoren rangelassen hätte. Eine zweite Staffel werde ich mir davon aber bestimmt nicht mehr anschauen. Es gibt genug exzellente Serien; die Marke "Star Trek" allein ist kein Grund mehr, sich solchen teuer produzierten Unfug anzuschauen.
  • Tintenfeder schrieb am 10.02.2018, 13.42 Uhr:
    Ich habe nach drei Folgen abgebochen. Ich hatte die dritte Folge abgewartet, um zu sehen, ob es mir ohne die Klingongen im Vordergrund, besser gefällt, aber leider nicht. Eigentlich mag ich Figuren, die weder schwarz noch weiß sind und ihe Fehler haben. Aber sie müssen trotzdem entweder irgendwie sympathisch sein oder wenn das nicht gegeben ist, zumindest interessant sein. Auf mich wirkten die meisten Figuren aber eher wie Kunsprodukte, als wirkliche Menschen. Einzigst Saru hat mein Interesse geweckt.
    Und die Klingonen fand ich absolut abschreckend. Ich war noch nie großer Klingonenfan, aber in der neuen Tracht sehen sie einfach lächerlich aus und ihr Gerede war so pathetisch und schwülstig, dass ich aufgehört habe, die Untertitel zu lesen.
    Da ich nicht mit großen Erwartungen an die Serie gegangen bin, war es für mich auch keine Enttäuschung. DS9 mochte ich auch nicht so wirklich. Ist also von Serie zu Serie verschieden und in eine weitere neue Serie würde ich genauso reinsehen, wie in diese.
  • User 1332086 schrieb am 10.02.2018, 09.28 Uhr:
    Im Gegensatz zu den JJ Abrahams-Filmen ist dies durchaus, wenn auch nicht auf den ersten Blick, richtiges Star Trek. Man spürt - mit Ausnahme der 12. Episoden - die kreative Arbeit der Drehbuchschreiber und Storyentwickler. Dabei sind sie natürlich längst übers Ziel hinausgeschossen (etwas weniger, wäre mehr gewesen). Vor allem, dass jetzt eine Frau auf dem Spzigeluniversum das Kommando über die Discovery offiziell übernehmen darf... na ja. Trotzdem überzeugt mich die Serie mit spannenden Charakteren, einer sehr schrägen Geschichte und guter Musik. Gerne mehr. Die Filme von JJ A. sind dagegen für die Müllhalde...
  • Brunnenwasser schrieb am 10.02.2018, 01.57 Uhr:
    Eines vorweg, über keine Serie habe ich mich je beschwert. DS9 und Enterprise sind die besten Serien, weil düsterer und moderner.
    Discovery spielt einfach im falschen Zeitrahmen. Würde nicht zufällig der Krieg gegen die Klingonen darin vorkommen, könnte diese Handlung spielend nach Voyager irgendwo in 25. - 27. Jahrhundert laufen. Chance vertan, im Hinterkopf läuft immer das Wissen aus den anderen Serien.
    Schaue es mir trotzdem jede Woche gerne an, auch wenn die ganze Serie sich um eine einzige Person dreht die jede Mission übersteht und Superman vor Neid erblassen lässt. Da fehlt mir etwas Tiefe und vielleicht die eine oder andere Folge, in der man die anderen Charaktere besser kennenlernt.
  • Tom schrieb am 09.02.2018, 23.17 Uhr:
    Obwohl ich mit der alten TOS Serie aufgewachsen bin, gefällt mir die neue Serie sehr gut.
    Klar ist es anders ist aber nun mal auch der Zeit geschuldet.
    Ein Star-Trek wie in den 60er und 80/90er würde heute wohl keinen vom Hocker hauen.
    Es muss was neues her und neue Fans gewinnen.
    Für mich passt die Serie als Nachfolger zur Enterprise mit Archer, passen beide ganz gut zusammen auch vom Design.
    Auch die Leistung der Schauspieler gefällt mir sehr gut, natürlich die tolle Tilly und auch Lorca hat mir super gefallen.
    Ehrlich gesagt hoffe ich der Typ kommt irgendwie wieder aus dem anderen Universum zurück :D
    Ich bin sicher die 2 Staffel wird noch besser man muss der Serie einfach eine Chance geben.
    Als Enterprise keine 5 Staffel bekam haben auch alle rumgeheult, aber vorher die Serie immer kritisiert.
    Außerdem ist Discovery die letzte Chance Star Trek wieder als Serie zu bringen, klappt das nicht war es das wohl.
  • User 1331936 schrieb am 09.02.2018, 20.11 Uhr:
    Ist ganz ok, schaue ich mir gerne an.
    Aber an mein geliebtes TNG kommt es nicht ran.
    Bin aber froh wenn es mit Star Treck Universum weitergeht.
    Am Anfang fand ich die hoch stilisierten Klingonen und ihre Sprache sehr nervig, aber man gewöhnt sich daran. Generell ist mit die Discovery ein bisschen zu düster, da geht es viel um Effekthascherei. Ich hoffe es wird in Zukunft noch Tiefsinniger und Philosophischer wie bei TNG. Der Knaller wäre für mich Q, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
  • Wolfcrawler schrieb am 09.02.2018, 20.03 Uhr:
    Nachtrag: hinzu kommt dass keine der Rollen wirklich Sympathisch ist (bis auf 3 Ausnahmen) und man nichtmal was über die Rassen an Board erfährt.
    Aber sie haben immerhin mit Sylvia Tilly die süsseste aller weiblichen Brückencrew-Mitgliedern aller Serien. Schon ihretwegen guckt man die Serie gern xD
    Die zwei anderen sympathischen Rollen sind bzw. waren die zwei Homsexuellen.
  • Wolfcrawler schrieb am 09.02.2018, 19.56 Uhr:
    Die Serie ist nicht so schlecht wie JJ Dreck aber kommt nichtmal ansatzweise an die alten Serien ran.
    Der Erzählstil eine Geschichte über mehrere Episoden zu erzählen war nicht 'längst überfällig' sondern ist eher nervig. Star Trek hatte es nicht nötig Leute mit solchen Tricks zum weiterschauen zu bringen.
    Gibt so viel was man an Discovery bemängeln könnte. Der fehlende Forschergeist, der Bruch sämtlicher lore, die actiongetriebene Story, das dauernde rumgepoppe (ok, das hat sich mittlerweile wieder gelegt), in next Generation baute sich die Beziehung zwischen Riker und Troy langsam und realistisch auf und es gab keine nervigen Fickszenen. Bei Enterprise (Archer) baute sich zwischen T'Pol und Trip über mehrer Staffeln eine Beziehung auf... Und in Discovery? Typ kommt aufs Schiff und eine Folge später ist die Tuss schon mit ihm zusammen und spricht von 'Liebe'...
    Aber sieht man davon ab dass 'Star Trek' draufsteht ist es ne relativ gute Serie. Aber 'Star Trek' ist es nicht.
  • JackHarkness schrieb am 09.02.2018, 15.33 Uhr:
    Sehr zutreffender Bericht. Kann mich dem nur anschließen. Schade finde ich nur, dass die Figur Lorca und damit Jason Isaacs wohl damit verschwindet. Aber es kann ja alles passieren.