Am Anfang steht eine einsame Kindheit bei Pflegeeltern, eine Schullaufbahn in einem katholischen Internat und ein frühes Engagement bei der Armee, um rauszukommen in die weite Welt. Als Alain Delon nach der französischen Niederlage im Indochina-Krieg 1954 in den Elendsvierteln um den Hafen von Toulon landet, findet er Zuflucht im zwielichtigen Milieu der Freudenmädchen, Zuhälter, Schlägertypen und korsischen Mafiosi, bevor er schließlich in Paris im Viertel Pigalle sein Glück suchen wird. Es ist seinem Erfolg bei Frauen zu verdanken, dass er nicht auf die schiefe Bahn gerät, sondern als Schauspieler Fuß fassen kann. René Clément ist der erste Regisseur, der sein Potenzial erkennt und ihn unter seine Fittiche nimmt, es folgen Luchino Visconti und Jean-Pierre Melville, die ihn zum Star machen und gleichzeitig Ersatzväter sind. Mit Melvilles "Der eiskalte Engel" wird 1976 der Mythos Delon endgültig geboren. Abwechselnd spielt er nun den Ganoven und den Polizisten und hält privat Kontakt zu dubiosen Kreisen, deren Devise "Ehre, Treue, Omertà" ihn schon immer anzuziehen scheint. 1976 will Delon endlich die ganze Bandbreite seiner Schauspielkunst unleugbar unter Beweis stellen, indem er die Hauptfigur in "Monsieur Klein" übernimmt. Es wird seine letzte bedeutende Rolle sein. Von der Kritik hoch gelobt, floppt der Film jedoch beim Publikum, was in Delon etwas zerbrechen lässt. Zwischen privatem Glück und Unglück und einer fulminanten Filmkarriere zeichnet "Alain Delon, Licht und Schatten" mit unveröffentlichten Archivaufnahmen, großartigen Schwarzweiß-Porträts aus dem berühmten Pariser Fotostudio Harcout, Filmausschnitten und Interviews mit Filmexperten und Weggefährten ein sehr authentisches Bild eines Mannes, der pausenlos unter Strom zu stehen scheint und stets Alain hinter Delon zu verstecken sucht.
(arte)
Länge: ca. 58 min.
Deutscher Kinostart: 25.11.2022
Deutsche TV-Premiere: 06.01.2021 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Karl Zero, Daisy D'Errata