Bei einem nächtlichen Routineeinsatz stossen zwei Polizisten in einer Wohnung auf den lang gesuchten Serienkiller Gabriel Engel (André Hennicke). Obwohl er sich durch einen Fluchtversuch dem Zugriff der Polizei zu entziehen sucht, kann er schliesslich festgenommen werden. Engel pflegt mit dem Blut seiner sterbenden Opfer in einer Art heiligem Ritual ein Bild zu malen. Der ermittelnde Kommissar (Heinz Hoenig) reagiert nach dem grausigen Fund eines weiteren ausgebluteten Opfers abgebrüht. Er hat nun die schwierige Aufgabe, aus dem Psychopathen ein Geständnis herauszuholen. Derweil löst die Nachricht von Engels Festnahme in einem Provinznest Erleichterung aus. Hier war Jahre zuvor ein Mädchen getötet worden, als dessen Mörder ebenfalls Engel gilt. Seitdem bestimmen Verzweiflung, Misstrauen, Aggressionen und Verdächtigungen das dörfliche Klima; der ansässige Polizist Michael Martens (Wotan Wilke Möhring) glaubt indes nicht an die Theorie vom Serientäter. Die kleine Familie des beruflich überforderten, tief religiösen Einzelgängers droht zu zerfallen; unter anderem benimmt sich sein 13-jähriger Sohn (Hauke Diekamp) seit dem Mord seltsam auffällig. Martens reist in die Grossstadt, um Licht in den ungeklärten Mordfall zu bringen und Gabriel Engel zu befragen. Eine fatale Begegnung: Der ehrbare Dorfpolizist gerät in die Fänge des raffinierten Mörders, der bald sein perfides Spiel mit ihm treibt, ihn manipuliert und benutzt. Laut Regisseur Christian Alvart wollte er mit "Antikörper" einen Thriller machen, "der die Zuschauer zum Schwitzen bringt und an ihren Nägeln kauen lässt". Aber dem Debütanten geht es in seinem Film um mehr. Er fragte sich: Wo verläuft die Trennlinie zwischen Gut und Böse? Wohin führt Selbstverwirklichung in letzter Konsequenz? Was bedeutet Familie in einer Zeit, da Verantwortung und Verpflichtungen als Belastung empfunden werden? Dies nur drei der Motive, mit denen sich der Filmemacher im Vorfeld auseinandergesetzt hat. "Ich habe mich in langer Recherche mit dem Phänomen der Serienkiller auseinandergesetzt, denn für mich steht er, der das Leben seiner Mitmenschen seiner eigenen Befriedigung unterordnet, für den Egoismus in reinster Vollendung." Er halte mit dem Film zudem der modernen Gesellschaft einen Zerrspiegel vor, so Alvart weiter.
(SRF)
Länge: ca. 127 min.
Deutscher Kinostart: 07.07.2005
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Christian Alvart
- Drehbuch: Christian Alvart
- Produktion: Theo Baltz, Boris Schönfelder, Christian Alvart, Rainer Kölmel, Susanne Kusche, Tolke Palm, Holger Reibiger, Kinowelt Filmproduktion
- Produktionsfirma: MedienKontor Movie GmbH
- Musik: Michl Britsch
- Kamera: Hagen Bogdanski, Eva Stiebler
- Schnitt: Philipp Stahl
- Regieassistenz: Stefanie Fuchs, Bruno Grass