Drei Frauen in Tirana - jede von ihnen steht für eine bestimmte Epoche in diesem leidgeprüften Land. Ayette, die Großmutter, kam als 14-Jährige noch vor dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie aus einem mazedonischen Dorf nach Tirana. Gleich danach wurde sie verheiratet. Ihr Mann war gerade mal 18, ein Junge noch, aber einer, der schon als Partisan gegen die Deutschen kämpfte. Er war Moslem wie sie. Fünf Töchter bekam Ayette, eine von ihnen ist Bule. Auch sie heiratete früh, wurde Lehrerin. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die stets auch während des Sozialismus ihre Religion insgeheim noch ausübten, löste sich Bule völlig von ihrem Glauben. Sie verehrte Enver Hodscha und glaubte an den Sozialismus. Erst später erkannte sie, wie stark der Staat in dieser Zeit die persönliche Freiheit jedes Einzelnen in der Gesellschaft zerstört hatte. Ihre Tochter Dorit genießt zwar heute, nach der Wende, sämtliche Freiheiten, doch sie strebt ins Ausland. Sie sieht in Albanien, in diesem armen und vernachlässigten Land, keine Zukunftsperspektive. Wie viele ihrer Generation beschließt sie, woanders hinzugehen - nach Italien, um dort zu studieren.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 85 min.
Cast & Crew
- Regie: Juliane Schuhler