Mit ihrer dunklen Haut und ihren blonden, langen Rastazöpfen ist die Tänzerin India (Mia Frye) eine auffallende Erscheinung - doch die Schöne ist stumm. Dafür tanzt sie wie eine Wilde und ist der Star einer Disco in Brooklyn, wo sie allwöchentlich zu hämmernden Beats eine avantgardistische HipHop-Show vorführt. Indes können India und ihr Bruder Jasper (Garland Whitt), der sich nach Feierabend als ihr Manager versucht, mit Auftritten und Gelegenheitsjobs kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten; die Geschwister bewohnen in New York eine stillgelegte Fabriketage und haben oft nicht einmal genug Benzingeld, um zu ihren Auftritten zu fahren. Hingebungsvoll bereitet sich India auf eine Talent-"Audition" für eine Broadway-Show vor und schafft es bis ins Finale, scheitert aber in letzter Sekunde wegen ihrer Stummheit. Da auch Jasper wieder mal seinen Hilfsarbeiterjob verloren hat, ist India nahe daran, zu resignieren und das Tanzen aufzugeben. Mittlerweile hat aber der schüchterne Nachwuchswissenschaftler Isaac (Rodney Eastman) ihre mitreißende Tanz-Performance gesehen. Hingerissen überredet er sie zu einem einmaligen akustischen Experiment, das ihrer Sprachlosigkeit ein Ende machen könnte: Eine computergesteuerte Apparatur soll mittels Knopfbändern an Indias Körper ihre Bewegungen und Gefühle in Musik übersetzen. Nach langem Zögern und Selbstzweifeln geht India auf das Angebot ein und fiebert der Premiere entgegen. Endlich kann sie ihre Emotionen frei ausdrücken: Ihre "Körpersinfonie" verwandelt den Club in einen psychedelischen Hexenkessel...
(Das Erste)
Eigens für diesen Film komponierten die Bands "The Prodigy", "Propeller Heads", "Fat Boy Slim" und die Sänger Neneh Cherry und James Brown die peitschende, stark rhythmisierende Rock- und Funkmusik, die den rasenden Puls von "Big Apple" nachempfindet; auch die rasanten Schnitte orientieren sich an der Ästhetik eines Musik-Videoclips. Film ist für den französischen Erfolgsregisseur Luc Besson ("Johanna von Orleans", "Das fünfte Element") zuallererst Bewegung - was sich unverkennbar im "Look" dieses Tanzmärchens ausdrückt, das Besson geschrieben und produziert hat. Regie führte Bessons Assistent Fred Garson, die Hauptrolle spielt die Tänzerin Mia Frye, die auch die Tanzszenen choreographierte. Die Tänzerin, die im wahren Leben nicht stumm ist, arbeitete bereits in "Nikita" und "Das Fünfte Element" mit Besson zusammen und zeigt in ihrem Schauspieldebüt eine mitreißend sinnliche Vorstellung.
(Das Erste)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 05.10.2000
Internationaler Kinostart: 07.06.2000 (F)
Cast & Crew
- Regie: Frédéric Garson
- Drehbuch: Luc Besson, Jessica Kaplan