Vor drei Jahren hat Benedikt Kirchner in betrunkenem Zustand die kleine Lena Stemmer überfahren. Jetzt kehrt er zurück an den Ort des Geschehens, sein oberbayerisches Heimatdorf Baching. Denn Benedikt ist überzeugt, dass das der einzige Ort ist, an dem er glücklich werden kann. Er will sich seiner Schuld stellen, einer Schuld, die formaljuristisch abgegolten ist, moralisch aber nicht. Benedikts Heimkehr reißt Wunden auf. Drei Jahre ist es her, dass die kleine Lena Stemmer dem betrunkenen Benedikt Kirchner vor das Auto lief. Benedikt bekam drei Jahre auf Bewährung, die er in Berlin "absaß". Doch er kam nicht zur Ruhe und kehrt in sein oberbayerisches Heimatdorf Baching zurück: Er ist sich sicher, wenn er sich nicht mit seiner Schuld auseinandersetzt, dann wird er nie mehr glücklich. Benedikts Heimkehr aber reißt die nur oberflächlich verheilten Wunden der Bachinger wieder auf. Sein Bruder Robert ist inzwischen mit Benedikts früherer Freundin Annette liiert und hat eine kleine Tochter mit ihr. Doch vor allem die Eltern von Lena haben Probleme damit, Benedikt wieder zu begegnen. Sie leben inzwischen getrennt "auf Probe". Die Trauer um die Tochter steht selbst an Lenas Grab wie eine Mauer zwischen ihnen. Durch Benedikts Anwesenheit steigt die Anspannung noch mehr. Neben Ex-Freundin Annette fühlt sich auch seine Ex-Freundin Laura zu Benedikt hingezogen. "Man kann den Menschen aus der Heimat vertreiben, aber nicht die Heimat aus den Menschen." Was für Benedikt Kirchner gilt, der im Film diesen Ausspruch Erich Kästners zitiert, das gilt wohl auch für den Regisseur und Autor Matthias Kiefersauer. Gemeinsam mit Marcus H. Rosenmüller oder auch Hans Steinbichler ist er Teil einer neuen Generation bayerischer Filmemacher. Sie übersetzen das Genre des Heimatfilms in die Sprache des 21. Jahrhunderts, erzählen moderne und authentische Geschichten aus der eigenen Heimat. Kiefersauer stammt aus Wolfratshausen. "Baching" heißt jenseits der Kamera Fischbachau und liegt im Landkreis Miesbach. Das Ensemble besteht aus jungen, meist in Bayern verwurzelten Theaterdarstellern wie Thomas Unger und Meike Droste. Das Drehbuch entwickelte Kiefersauer im Rahmen der Münchner Drehbuchwerkstatt, einer Talentschmiede der Hochschule für Fernsehen und Film mit Unterstützung des Bayerischen Rundfunks.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 12.03.2009
Deutsche TV-Premiere: 09.08.2010 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Matthias Kiefersauer
- Drehbuch: Matthias Kiefersauer
- Produktion: Martin Choroba, Mario Stefan
- Produktionsfirma: Tellux Film
- Musik: Rainer Bartesch
- Kamera: Stefan Biebl
- Schnitt: Silvia Nawrot
- Regieassistenz: Stefan Najib
- Ton: Klaus Peintner