Berlin befindet sich im zweiten Jahrzehnt nach dem Fall der Mauer in einer einzigartig lebendigen und spannenden Phase von Aufbruch und Umbruch. Spuren der Geschichte treffen energiegeladen auf eine neu entstehende Stadt. Unterschiedlichste Gesichter beginnen, sich zu einer großstädtischen Metropole zusammenzuschließen, die in Facetten auch an das Berlin der 20er-Jahre erinnern. Berlin vibriert, lässt mit all seinen unterschiedlichen Rhythmen der Neugestaltung "Stadt an sich" mehr spüren als irgendwo sonst auf der Welt. Jetzt liegt es auf der Hand, Walter Ruttmanns wunderbaren Film "Berlin - die Sinfonie der Großstadt", der 1927 uraufgeführt wurde, neu zu interpretieren. Der Musik, komponiert von Edmund Meisel, kommt in Ruttmanns Film eine große Bedeutung zu: Die sinfonische Struktur bestimmt sowohl die Musik- als auch die Bildebene. Deutlich abgegrenzt von der damals vorherrschenden Filmsprache entstand so ein mutiger und spannender Querschnitt des alltäglichen städtischen Lebens im Berlin der 20er-Jahre. 75 Jahre nach Walter Ruttmanns Aufsehen erregendem Werk soll eine filmische Neuinterpretation des Themas in Berlin uraufgeführt werden. Unter Beibehaltung verschiedener dramaturgischer Grundprinzipien des Originals, wie jede Einstellung des Films einer sinfonischen Gesamtstruktur unterzuordnen, die in 35mm und schwarzweiß einem Tagesablauf folgend das Motiv "Stadt" in verschiedenen Themen variiert, sucht die Neufassung darauf aufbauend ihre eigene, in sich geschlossene Bild- und Erzähldramaturgie. Eine neue, ausschließlich für diesen Film komponierte Musik wird die Tonebene gestalten.
(rbb)
Länge: ca. 77 min.
Cast & Crew
- Regie: Thomas Schadt
- Drehbuch: Thomas Schadt
- Produktion: teamWorx, Odyssee-Film, Christian Rohde, Prof. Nico Hofmann, Thomas Schadt
- Musik: Iris ter Schiphorst, Helmut Oehring
- Kamera: Thomas Schadt
- Schnitt: Thomas Wellmann, Stephan Krumbiegel