Ein Insekt im Getriebe des Staatsapparats sorgt für einen verhängnisvollen Druckfehler: Statt des notorischen Terroristen Tuttle wird der harmlose Bürger Buttle verhaftet und hingerichtet. Den tödlichen Irrtum bemerkt Sam Lowry , Beamter im Informationsministerium. Sam ist ständig im Clinch mit seiner Mutter Ida , die sich einer Schönheitsoperation nach der andern unterzieht. Als einzigen Freund betrachtet er den höheren Beamten Jack Lint , dessen zwielichtige Aufgaben Sam jedoch unbekannt sind.
Auf Befehl seines Chefs Kurtzmann muss Sam nun die Witwe Buttle über die versehentliche Exekution ihres Gatten unterrichten. Sam, der sich in seinen Träumen stets als geflügelter Held einer mysteriösen Blonden entgegenschwingt und erfolgreich gegen riesige Ungeheuer kämpft, beginnt sich gegen das totalitäre System der Wirklichkeit aufzulehnen, und da begegnet er der Frau aus seinen luftigen Träumen. Die blonde Lastwagenfahrerin Jill steht offenbar ebenfalls mit dem Staat auf Kriegsfuss. Sie will von ihrem neuen Verehrer Sam zwar vorerst nichts wissen, aber Sam ist fest entschlossen, seine Traumfrau auch in Wirklichkeit zu erobern, was jedoch nicht ungefährlich ist. Glücklicherweise ist der echte Terrorist, der Installateur Tuttle , zur Stelle, als die Schergen des Staates den Möchtegern-Revoluzzer Sam dingfest machen wollen. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Nach «Jabberwocky» und «Time Bandits» wollte «Monty-Python»-Mitglied Terry Gilliam mit seinem dritten Film «Brazil» ganz hoch hinaus, wie sein Held Sam Lowry. Sein ehrgeiziges und verschrobenes Werk passte aber nicht in die Schubladen des Hollywood-Systems, und so kam es zwischen Gilliam und dem Verleiher 20th Century Fox zu einem legendären Rechtsstreit. Der Film wurde gekürzt und unzulänglich vermarktet.
Das Ergebnis ist dennoch ein Kultfilm par excellence geworden: Gilliams phantastische Bilderwelt führt das Klaffen zwischen Schein und Sein, Wirklichkeit und Vorstellung auf komische und zugleich beunruhigende Weise vor Augen. Der klassische Südsee-Ohrwurm «Brazil» wird zum Symbol für all die eskapistischen Träume, die die Bürger der Bürokratie in ihrer unglücklichen Existenz bei Laune halten sollen oder ihnen im Einzelfall tatsächlich die Flucht ermöglichen. Jonathan Pryce, der am 1. Juni 2022 seinen 75. Geburtstag feiern kann, spielt überzeugend den abhebenden Buchhalter Sam, während Michael Palin als Jack sich von einer unpythonmässig fiesen Seite zeigt. Robert De Niro als burschikoser Staatsfeind Tuttle macht sich einen Spass daraus, die Gedärme des Systems so umzuleiten, dass die Kacke richtig zum Dampfen kommt.
Auf Befehl seines Chefs Kurtzmann muss Sam nun die Witwe Buttle über die versehentliche Exekution ihres Gatten unterrichten. Sam, der sich in seinen Träumen stets als geflügelter Held einer mysteriösen Blonden entgegenschwingt und erfolgreich gegen riesige Ungeheuer kämpft, beginnt sich gegen das totalitäre System der Wirklichkeit aufzulehnen, und da begegnet er der Frau aus seinen luftigen Träumen. Die blonde Lastwagenfahrerin Jill steht offenbar ebenfalls mit dem Staat auf Kriegsfuss. Sie will von ihrem neuen Verehrer Sam zwar vorerst nichts wissen, aber Sam ist fest entschlossen, seine Traumfrau auch in Wirklichkeit zu erobern, was jedoch nicht ungefährlich ist. Glücklicherweise ist der echte Terrorist, der Installateur Tuttle , zur Stelle, als die Schergen des Staates den Möchtegern-Revoluzzer Sam dingfest machen wollen. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Nach «Jabberwocky» und «Time Bandits» wollte «Monty-Python»-Mitglied Terry Gilliam mit seinem dritten Film «Brazil» ganz hoch hinaus, wie sein Held Sam Lowry. Sein ehrgeiziges und verschrobenes Werk passte aber nicht in die Schubladen des Hollywood-Systems, und so kam es zwischen Gilliam und dem Verleiher 20th Century Fox zu einem legendären Rechtsstreit. Der Film wurde gekürzt und unzulänglich vermarktet.
Das Ergebnis ist dennoch ein Kultfilm par excellence geworden: Gilliams phantastische Bilderwelt führt das Klaffen zwischen Schein und Sein, Wirklichkeit und Vorstellung auf komische und zugleich beunruhigende Weise vor Augen. Der klassische Südsee-Ohrwurm «Brazil» wird zum Symbol für all die eskapistischen Träume, die die Bürger der Bürokratie in ihrer unglücklichen Existenz bei Laune halten sollen oder ihnen im Einzelfall tatsächlich die Flucht ermöglichen. Jonathan Pryce, der am 1. Juni 2022 seinen 75. Geburtstag feiern kann, spielt überzeugend den abhebenden Buchhalter Sam, während Michael Palin als Jack sich von einer unpythonmässig fiesen Seite zeigt. Robert De Niro als burschikoser Staatsfeind Tuttle macht sich einen Spass daraus, die Gedärme des Systems so umzuleiten, dass die Kacke richtig zum Dampfen kommt.
(SRF)
Länge: ca. 142 min.
Deutscher Kinostart: 26.04.1985
Internationaler Kinostart: 20.02.1985
Original-Kinostart: 22.02.1985 (GB)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Terry Gilliam
- Drehbuch: Terry Gilliam, Charles McKeown, Tom Stoppard, Charles Alverson
- Produktion: Linda Bruce, Graham Ford, Chantal Perrin, Embassy International Pictures, Arnon Milchan, Sid Sheinberg
- Musik: Michael Kamen
- Kamera: Roger Pratt, John Beard, Keith Pain
- Schnitt: Julian Doyle
- Szenenbild: Norman Garwood
- Maske: Elaine Carew, Aaron Sherman, Maralyn Sherman
- Kostüme: James Acheson
- Regieassistenz: Richard Coleman, Julian Doyle, Terence Fitch, Christopher Newman, Chris Thompson, Guy Travers, Kevin Westley, Derek Harrington
- Ton: Paul Carr, Bob Doyle, Rodney Glenn, Rosie Straker, Eric Tomlinson
- Spezialeffekte: Ron Burton, Martin Gant, Ray Hanson, Bob Hollow, Dave McCall
- Stunts: Vic Armstrong, Tim Condren, George Lane Cooper, Clive Curtis, Perry Davey, Jim Dowdall, Terry Forrestal, Tex Fuller, Martin Grace, Frank Henson, Nick Hobbs, Billy Horrigan, Wayne Michaels, Dinny Powell, Greg Powell, Terry Richards, Tip Tipping, Chris Webb
- Choreographie: Heather Seymour