Korea, 1950: Der junge Draufgängertyp Jin-tae ist nach dem Tod des Vaters das Oberhaupt der Familie, die sich mit einer kleinen Garküche über Wasser hält. Die Familie ist arm, macht aber das Beste aus der Situation. Um seinem begabten und sensiblen kleinen Bruder Jin-seok das Studium zu ermöglichen, hat Jin-tae die Schule aufgegeben und arbeitet als Schuhputzer. Jin-tae will demnächst seine Verlobte Young-shin heiraten, doch mit dem Ausbruch des Koreakriegs werden die beiden Brüder zwangsrekrutiert. Während die meisten Soldaten in den Schützengräben nur den Kopf einziehen, meldet Jin-tae sich zur Verwunderung des kleinen Bruders plötzlich freiwillig für jedes Himmelfahrtskommando. Sein martialisches Engagement dient einem hehren Ziel: Jin-tae hofft, dass er als Belohnung für einen Tapferkeitsorden den kleinen Bruder nach Hause zur Familie schicken kann. Doch unter dem Eindruck des Kriegsgeschehens verroht Jin-tae zusehends. Als er sogar einen Freund tötet, der von den Nordkoreanern zwangsrekrutiert wurde, kommt es zum Bruch zwischen den Brüdern. Geschockt von der Ermordung seiner Verlobten durch die antikommunistische Spionageabwehr, erschlägt Jin-tae, inzwischen ein gefeierter Kriegsheld, seinen Kommandeur und läuft zu den Nordkoreanern über. So stehen sich die Brüder bald auf dem Schlachtfeld gegenüber. Geschickt und überaus wirkungsvoll reduziert Regisseur Kang Je-gyu die komplexe politische Gemengelage auf einen einfachen Konflikt. Der Bruderzwist, den dieser packend inszenierte Antikriegsfilm in epischer Breite erzählt, steht symbolisch für die Verfeindung der beiden Brudernationen Nord- und Südkorea. Mit seinem Heer von 25.000 Statisten ist "Brotherhood - Wenn Brüder aufeinander schießen" die teuerste Produktion des südkoreanischen Kinos, die im Heimatland über elf Millionen Zuschauer - ein Viertel der Bevölkerung - in die Kinos lockte. In der Reihe "Asia Connection" folgt am Samstag, 27. Juli, um 23.40 Uhr "Vengeance. Killer unter sich".
(3sat)
Weiterer Titel: Brotherhood - Wenn Brüder aufeinander schießen müssen
Länge: ca. 139 min.
Deutscher Kinostart: 29.06.2006
Internationaler Kinostart: 03.02.2004
Original-Kinostart: 05.02.2004 (ROK)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Kang Je-Gyu
- Drehbuch: Kang Je-Gyu, Kim Sang-dong, Han Ji-hun, Kim Sang-don
- Produktion: Choi Jin-hwa, Lee Seong-hun, Kim Woo-taek
- Musik: Lee Dong-jun, Lee Dong-june
- Kamera: Hong Kyung Pyo
- Schnitt: Choi Kyeong-hie, Park Gok-Ji