Einer seiner Spitznamen - hergeleitet aus den Anfangsbuchstaben seiner Vornamen - lautete "Unconditional Surrender", bedingungslose Kapitulation, ein anderer "Butcher", Schlachter. Und doch ziert das Antlitz von Ulysses S. Grant jede 50-Dollar-Note, und eine Statue vor dem Kapitol in Washington zeigt ihn hoch zu Ross. Ulysses S. Grant war ein Mann großer Widersprüche. Der Sohn eines vehementen Gegners der Sklaverei heiratete die Tochter eines Sklavenhalters. Als mäßiger Absolvent der Militärakademie Westpoint musste er nach einer kurzen militärischen Karriere während des mexikanisch-amerikanischen Krieges seinen Abschied nehmen, ihm drohte aufgrund seines Alkoholismus ein Kriegsgerichtsverfahren. Danach versuchte er sich als Farmer und Geschäftsmann und in der Gerberei seines Vaters, bis 1861 mit dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges seine Stunde kam. Bald fiel er Präsident Lincoln auf. 1863 wurde er zum Oberbefehlshaber der in Chattanooga eingeschlossenen Nordstaatenarmee ernannt. Nach dem erfolgreichen Ende des Krieges wurde für ihn die Funktion eines General of the Army of the United States geschaffen. 1868 wird der Kriegsheld Präsidentschaftskandidat der Republikaner und mit deutlicher Mehrheit zum 18. Präsidenten der USA gewählt. Doch seine Amtszeit ist überschattet von Korruptionsskandalen und Rücktritten - keiner seiner Minister bleibt bis zum Ende seiner Präsidentschaft 1877 im Amt. Wieder Privatmann verstrickt Grant sich in dubiose Investmentgeschäfte und muss Konkurs anmelden. Allein seine auf Anregung von Mark Twain geschriebenen und kurz vor seinem Tod 1885 erschienenen Memoiren werden ein großer finanzieller Erfolg.
(arte)
Länge: ca. 105 min.
Cast & Crew
- Regie: Adriana Bosch