Er war ein Ketzer an allen Fronten: aus der Kommunistischen Partei wurde er ausgeschlossen, als seine Homosexualität ruchbar wurde. Die katholische Kirche warf dem zutiefst spirituell geprägten Regisseur wiederholt Blasphemie vor. Pier Paolo Pasolini, der Dichter, Philosoph und Regisseur aber ließ sich nicht brechen und hielt unerbittliche Anklage gegen eine Gesellschaft, der er moralische Korruption vorwarf. Pasolini bereicherte das Kino des 20. Jahrhunderts um Kompromisslosigkeit, Wagemut und um Bilder von grausamer Schönheit. Laura Betti beschwört in ihrem Film die visionäre Kraft des Genies Pasolini. Sie verzichtet in ihrer Filmhommage darauf, die gängigen Pasolini-Sujets zu strapazieren. Statt dessen zeichnet sie das Porträt eines Mannes, an dem sich noch immer die Geister scheiden.
(ORF)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.02.2002 (arte)