Originalpremiere: 1970
FSK 16
Die Tschechoslowakei, Anfang der 50er-Jahre: Der stellvertretende Außenminister Anton Ludvik, auch genannt Gérard, fühlt sich bedroht. Arbeitskollegen ignorieren ihn, alte Freunde gehen ihm plötzlich aus dem Weg. Im Ministerium werden Entscheidungen über seinen Kopf hinweg getroffen. Sein Telefon wird abgehört und Autos mit verdunkelten Scheiben folgen ihm. Trotz seiner Verdienste für die Tschechoslowakei, trotz seiner makellosen privaten und politischen Vergangenheit scheint er der UdSSR-hörigen Regierung plötzlich verdächtig. Eines Sonntags wird der stellvertretende Außenminister in seinem Auto auf der Straße von zwei Wagen eingekeilt und von mehreren bewaffneten Männern überwältigt. Seine angeblich legitime Festnahme gleicht einer Entführung. Während einer monatelangen Gefangenschaft fährt das System seine Waffen auf: Mittels zermürbender Methoden wie Schlaf- und Essensentzug, Beschimpfungen und psychologischer Manipulation wird Gérard gezwungen, Verbrechen der Spionage und des Verrats zu gestehen. Doch diese hat der leidenschaftliche Staatsmann, der stets auf der "guten Seite" kämpfte, nie begangen. Ausgehend von der Autobiografie des ehemaligen stellvertretenden Außenministers der Tschechoslowakei Artur London werden in "Das Geständnis" die Auswüchse des Stalinismus geschildert. Das Schicksal des tschechoslowakischen Politikers war eng mit der sogenannten Slansky-Affäre verknüpft: 1951 wurden in einer "Säuberungsaktion" um den damaligen Generalsekretär der kommunistischen Partei elf Politiker und Beamte einer "zionistischen Verschwörung" angeklagt und zum Tode verurteilt.
(arte)