Originalpremiere: 2007
19.Deutsche TV-Premiere: 22.07.2010 (Das Erste)
FSK 6
Schlechte Nachrichten und eine Portion Drogen lassen die Beerdigung eines Familienvaters aus dem Ruder laufen. Schwarze britische Komödie mit "Game of Thrones"-Star Peter Dinklage. Erst wird die falsche Leiche ins Haus gebracht, dann erscheint ungebetener Besuch, ein Gast ist völlig aus dem Häuschen, später hören alle Stimmen aus dem Sarg: Die gutbürgerliche Beerdigung verläuft schräg und macht aus vielen der Trauergäste bessere Menschen. Daniel (Matthew Macfadyen) muss seinen verstorbenen Vater beerdigen. Aus diesem Grund ist auch Daniels Bruder Robert (Rupert Graves), ein in den Saaten lebender Schriftsteller, aufs englische Land zurückgekehrt. Zu den weiteren Trauergästen gehören der an seinen Rollstuhl gefesselte, notorisch schlecht gelaunte Onkel Alfie (Peter Vaughan), Daniels Cousine Martha (Daisy Donovan) mit ihrem Verlobten Simon (Alan Tudyk) und Marthas Bruder Troy (Kris Marshall). Marthas Vater Victor (Peter Egan) ist strikt gegen die Verbindung seiner Tochter mit Simon, den er für einen Waschlappen und Versager hält. Außerdem dabei: Daniels Frau Jane (Keeley Hawes) und die Witwe des Verstorbenen, Daniels Mutter Sandra (Jane Asher). Daniel steht aus vielen Gründen bei der Trauerfeier unter Strom, doch es kommt viel schlimmer, als er es sich in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte. Ein ungebetener Gast, ein kleinwüchsiger Mann namens Peter (Peter Dinklage), taucht im Haus auf und behauptet, der Freund des Verstorbenen gewesen zu sein. Offensichtlich will er die Familie, die nicht nur den Ruf des Verstorbenen wahren möchte, erpressen. Daniel und Robert reagieren panisch, bei einem Handgemenge kommt es zu einem Unfall, Peter scheint tot. Wohin mit der Leiche, wenn bei einer Beerdigungsfeier der einzige Sarg schon belegt ist? Dazupacken, lautet die Lösung. Doch sie bietet nur kurzfristige Entspannung. Simon verhält sich sehr merkwürdig, sitzt schließlich nackt auf dem Dach. Er hatte noch in Troys Londoner Wohnung Drogen genommen, die er für Kopfschmerztabletten hielt. Ungeduldig wartet der Pfarrer, dass er endlich anfangen kann. Da dringen Klopfgeräusche aus dem Sarg. Tot ist eben nicht gleich tot, wie sich bald herausstellen wird. Kann man über das Sterben und Beerdigungen lachen? Die Briten haben sich mit dieser witzigen Persiflage einer Beerdigung für ein klares "Ja" entschieden. Dafür gab es von der deutschen Filmbewertungsstelle das Prädikat "Besonders wertvoll". Aus der Begründung: "Das fulminante Drehbuch setzt nicht nur die aberwitzigen Pointen an den richtigen Stellen, sondern entwickelt mit sicherer Dramaturgie aus dem stilvollen Rahmen einer Beerdigung in einem englischen Upper-Class-Landhaus eine furiose und vollkommen unerwartete Komödie der Peinlichkeiten - um am Ende zu einer selbstverständlichen, bewegenden Moral zurückzufinden. So müssen gute Komödien aussehen. Nichts, wir wissen es, ist schwerer." Keeley Hawes und Matthew Macfadyen sind auch in Wirklichkeit ein Ehepaar. Hawes war im ZDF in der zweiten Staffel der Serie "Line of Duty" als vermeintlich korrupte Polizistin zu sehen. Schauspielerin Jane Asher war die Freundin von Ex-Beatle Paul McCartney, bevor dieser die Amerikanerin Linda kennenlernte und heiratete. Peter Dinklage ist als Tyrion Lannister einer der Superstars der Serie "Game of Thrones". Schauspielkollegin Sibel Kekilli, die vier Jahre lang an der Seite von Peter Dinklage in der mit vielen Emmys ausgezeichneten Kultserie "Game of Thrones" spielte, sagt über den 1,35 Meter großen Amerikaner: "Peter Dinklage ... ist einer der besten Schauspieler, die ich je getroffen habe. Er spielt vollkommen unegoistisch. Es geht nie um ihn, sondern immer um die Szene, bedingungslos." Zit. nach Süddt. Zeitung vom 7./8. Februar 2015.
(ZDF)
Auszeichnungen:Publikumspreis beim Locarno International Filmfestival 2007 für Frank Oz.Publikumspreis beim U.S. Comedy Arts Festival 2007 für Frank Oz.Kritik: "Mit allen Wassern des Genres gewaschen ist diese von einem Amerikaner gemachte englische, schwarze Komödie. Ein perfektes Drehbuch, sichere Dramaturgie, abstruse Ideen, disziplinierte Darsteller und ein kammerspielhaftes Setting machen die Stunden vor einer Beerdigung zu einem zwerchfellerschütternden Abenteuer voller aberwitziger Pointen. Und dennoch bleibt als Krönung des sorgsam gebauten Films die Würde des Toten gewahrt." (Filmbewertungsstelle Wiesbaden)
(Tele 5)
