Weiterer Titel: La mort en direct
Originalpremiere: 11.01.1980
09.05.1980
FSK 16
Ein düsteres Zukunftsszenario: In einer Zeit, in der Krankheiten und das Sterben aufgrund der verbesserten medizinischen Möglichkeiten fast vollständig aus dem Leben der Menschen verschwinden, wächst die Faszination für den Tod. Das TV-Format "Death Watch" begleitet todkranke Menschen auf ihrer letzten Reise und zahlt ihnen dafür horrende Summen. Die Autorin Katherine wird von ihrem Arzt als unheilbar krank diagnostiziert und erhält im gleichen Atemzug das Angebot, die TV-Rechte an ihrem Tod zu verkaufen. Obwohl sie sich weigert, ist ihr Gesicht bereits auf sämtlichen Reklametafeln der Stadt zu sehen. Ein Reporter versucht, sie umzustimmen: Die Menschen bräuchten diese Tragödie, diese Authentizität einer jungen Sterbenden. Katherine bleibt hart, doch sie hat letztlich keine Wahl. Schließlich willigt sie scheinbar ein, beschließt aber, die Stadt zu verlassen. Auf ihrer Flucht begegnet sie Roddy, der sie auf ihrer weiteren Reise begleiten wird. Was sie nicht weiß: Roddy ist Reporter und außerdem Träger einer ins Gehirn implantierten Kamera. Katherine ahnt nicht, dass diese neue Vertrauensperson in Wirklichkeit ihr Innerstes preisgibt … "Der gekaufte Tod" treibt den Voyeurismus von Reality-Shows à la "Big Brother" auf die Spitze. Und auch das Thema der stets anwesenden Kamera scheint aktueller denn je, wenn man beispielsweise an die Brille von Google denkt, die nicht nur ständig Fotos macht, sondern noch dazu Hintergrundinformationen zu den gesehenen Personen recherchiert. Ein Film der frühen 1980er von erschreckender Aktualität.
(arte)