Originalpremiere: 1978
05.FSK 16
Marie ist schwanger, doch ihre Beziehung mit Serge ist am Ende. Sie entscheidet sich, das Kind abzutreiben und sich von Serge zu trennen. Nach kurzer Zeit geht sie mit ihrem Ex-Mann Georges wieder eine Beziehung ein. Sie wird erneut schwanger. Obwohl sie sich ihrer Beziehung zu Georges nicht sicher ist, will sie das Kind diesmal behalten. Die fast 40-jährige Marie ist geschieden und hat einen 16-jährigen Sohn, der bei ihr lebt. Von ihrem neuen Freund Serge erwartet sie ein Kind. Doch beide haben sich so sehr voneinander entfremdet, dass Marie sich entscheidet, das Kind ohne sein Wissen abzutreiben. Bei einem gemeinsamen Treffen in einem Café erkennen beide, dass ihre Beziehung keine Zukunft hat. Nachdem Marie bei einem Landausflug ein wenig Abstand gewonnen hat, beginnt sie sich wieder mit ihrem Ex-Mann Georges zu treffen. Bald sind beide wieder ein Paar und Marie wird erneut schwanger. Diesmal entscheidet sie sich für das Kind, auch wenn sie nicht weiß, ob es eine gemeinsame Zukunft mit Georges geben kann. Am Ende ihrer "einfachen Geschichte" charakterisiert Marie ihre Situation so: "Ich muss manchmal über mich selbst lachen. Es gelingt mir einfach nicht, ein Kind und einen Mann zugleich zu haben. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger macht es mir etwas aus. ... Ich sag das so, dabei weiß ich, wie schwerwiegend es ist, ein Kind zu haben - für das Kind und für mich. Wenn ich sage, ich behalte es, dann muss ich mich fragen, ob es nicht das Kind ist, das mich ertragen muss. Ich weiß doch selbst nicht, wie ich mein Leben leben soll - ich schlage mich so schlecht und recht durch ..." Wie schon in seinen vorangegangenen Filmen beschreibt Claude Sautet mit lakonischem Blick die psychischen und emotionalen Höhen und Tiefen, die Menschen mittleren Alters erleben und durchleiden müssen - Bindungen und Krisen als unabdingbaren Teil des Lebens.
(BR Fernsehen)
Wie auch in seinen früheren Filmen beschreibt Claude Sautet in "Eine einfache Geschichte" die Höhen und Tiefen von Menschen mittleren Alters und schildert Bindungen und Krisen als unabdingbaren Teil des Lebens. In diesem Fall ist es die Geschichte Maries, auf deren Charakter er besonderen Wert legt und die für Sautet nur seine Lieblingsschauspielerin Romy Schneider umsetzen konnte. Es ist der letzte von fünf gemeinsamen Filmen, wobei Sautet ihr diese Rolle auf den Leib geschrieben hat. Sie spielt selbstsicher und überzeugend ehrlich und wurde dafür 1979 mit dem César ausgezeichnet.
(arte)
