Deutsche TV-Premiere: 25.09.2011 (3sat)
Johann Dähler, der Thurgauer Bauernsohn, hat alle Höhen und Tiefen durchlebt: 1972 wollte er - flaumbärtig und kurz nach dem Militärdienst - seine Abenteuerlust in Afrika stillen. 20 Jahre später hatte er es zum größten Plantagenbesitzer der Elfenbeinküste gebracht. Eine Erfolgsgeschichte also? Nicht ganz: Ende der 1990er Jahre litt Dähler zunehmend unter der Konkurrenz großer Multis wie Del Monte und Chiquita. Einen dringend benötigten Kredit erhielt er nicht, und 1999 brach zu allem Übel in der Elfenbeinküste eine Rebellion aus. Tote lagen auf den Straßen der Hauptstadt. Unter abenteuerlichen Umständen schaffte es die Familie auszureisen. Dähler wurde praktisch über Nacht vom Ananaskönig zum Bettler. Mittellos kehrt er mit seiner Familie in die Schweiz zurück und versucht zusammen mit seinen Söhnen hartnäckig und mit Erfolg das Unmögliche: ein Comeback als Plantagenbesitzer, diesmal in Costa Rica. Sein ältester Sohn Jan - damals kaum über 20 - schaut seitdem mit seinen zwei Brüdern dort zum Betrieb, während Vater Johann in ganz Europa nach weiteren Investoren sucht. Ende gut alles gut? Nicht ganz. Dählers Kampf hat seine Gesundheit ruiniert. 2009 erleidet er einen Herzinfarkt und muss operiert werden. Dann versagen auch seine Nieren. Im Mai 2010 bekommt er ein neues Organ, gespendet von seiner Ehefrau Jolanda. Zudem: Er kann Afrika nie vergessen. Dähler fasst den Entschluss, nach über zehn Jahren zum ersten Mal wieder in die Elfenbeinküste zu reisen, um dort seine ehemaligen Plantagen und Arbeiter zu besuchen. Mit welchen Gefühlen wird er reagieren, wenn er seine damaligen Vertrauten wieder sieht? Und: Welche Hoffnungen keimen bei den Schwarzen auf, jetzt da ihr verehrter Patron zurückkehrt und ihnen vielleicht wieder Arbeit gibt? Dähler wäre nicht Dähler, wenn er nicht noch einen geheimen Plan hätte. Der Film "Der Kampf des Ananaskönigs" begleitet Johann Dähler nach Afrika.
(3sat)
gezeigt bei: SRF DOK (CH, 1990)