In "Der Körper meines Feindes" (1976) zeigt sich Jean-Paul Belmondo in einer seiner vielschichtigsten Rollen - einen Mann, der alles hatte, alles verlor und nun alles zu zerstören bereit ist, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Regisseur Henri Verneuil inszeniert einen eleganten, düsteren Thriller über Verrat, Macht und bittere Abrechnung in der französischen Provinz. François Leclercq kehrt nach sieben Jahren Haft in seine Heimatstadt zurück. Einst war er ein aufstrebender Geschäftsmann, der durch seine Beziehung zur Tochter eines einflussreichen Industriellen Zugang zur Welt der Reichen und Mächtigen fand. Doch sein Traum zerplatzte brutal - er wurde des Mordes beschuldigt und verurteilt. Zu Unrecht. Nun, mit einem eisernen Willen und einem kühlen Kopf, begibt sich François auf einen gefährlichen Pfad, um die wahren Täter zu entlarven - jene, die ihn einst benutzt und dann eiskalt fallengelassen haben. Mit jeder Begegnung, mit jeder Erinnerung und jeder Entdeckung zieht François die Schlinge enger um seine Feinde - Menschen, die an der Oberfläche kultiviert wirken, aber in Wahrheit ein Netz aus Korruption, Drogenhandel und Doppelmoral spinnen. Während er sich in ihre Welt zurückkämpft, wird klar: Er ist nicht mehr derselbe Mann, der er einst war. Er ist ein Fremder in seiner eigenen Geschichte - ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat. Belmondo brilliert in seiner Rolle als einsamer Rächer mit Charisma, Zynismus und emotionaler Tiefe. "Der Körper meines Feindes" ist kein Actionfeuerwerk, sondern ein kluger, atmosphärisch dichter Thriller über soziale Masken, menschliche Abgründe - und die gnadenlose Suche nach Gerechtigkeit.
(BR)
Länge: ca. 116 min.
Deutscher Kinostart: 28.01.1977
Internationaler Kinostart: 13.10.1976
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Henri Verneuil
- Drehbuch: Félicien Marceau, Henri Verneuil, Michel Audiard
- Produktion: Dominique Rigaux, Tadek Zietara, Jacques Juranville, Andrea Films, Cerito Films, Jean-Paul Belmondo, Henri Verneuil, Christian Lentretien
- Produktionsauftrag: 3sat Spielfilm
- Musik: Francis Lai
- Kamera: Jean Penzer
- Schnitt: Pierre Gillette
- Szenenbild: François de Lamothe
- Maske: Charly Koubesserian
- Kostüme: Paulette Breil, Jacqueline Moreau
- Regieassistenz: Claude Clément, Valérie Moncorgé
- Stunts: Jean-Paul Belmondo