Will (Bill Milner) wächst bei seiner alleinerziehenden Mutter in einem streng christlichen Haushalt auf, in dem Musik, Literatur und Fernsehen verpönt sind. Seiner Phantasie lässt der elfjährige beim Zeichnen freien Lauf. Mit detailreichen Bildern füllt er Tagebücher, Toilettenwände und Schulhefte. Will eckt mit seiner Verträumtheit bei den Lehrern an und wird deshalb immer wieder einmal vor das Klassenzimmer gestellt. Dort lernt er eines Tages einen anderen Aussenseiter kennen, den aufmüpfigen Lee (Will Poulter), in allen Belangen das komplette Gegenteil von Will. Mit Lee, dessen Vater weggegangen und dessen Mutter kaum zu Hause ist, sieht Will bald darauf seinen ersten Film: eine Raubkopie von "Rambo". Tief beeindruckt davon beschliessen die beiden, den Film nachzudrehen, und verbringen ihre Sommerferien mit abenteuerlichen Stunts. Doch Will muss fortan ein Doppelleben führen. Während er mit Lee seine verwegensten Abenteurphantasien auslebt, gibt er zu Hause den braven Sohn. Doch das geht nicht lange gut. Die Komödie "Son of Rambow" ist eine einzige Feier der kindlichen Phantasie. Nicht nur drehen die beiden Freunde Will und Lee ihre eigene Version von "Rambo", Wills Vorstellungskraft wird durch die erste Begegnung mit dem Film explosionsartig erweitert - was auch formal in den Film einfliesst: Es mischen sich reale Szenen mit animierten. Die Inszenierung einer Kindheit im England der 1980er-Jahre - als "Rambo" erstmals im Kino zu sehen war und die Herstellung eines Filmes noch nicht durch den Computer vereinfacht war - ist ähnlich detailversessen wie diejenige der beiden Protagonisten. Vom Look bis zur Musik, unter anderem von The Cure und Depeche Mode, wurde alles dem damaligen Zeitgeist angepasst. Der 38jährige Brite Garth Jennings hat sich vor allem mit der Produktion von Musikvideos, unter anderem für R.E.M und Blur, einen Namen gemacht. Mit der schrägen Sci-Fi-Komödie "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy" gab er 2005 sein Regie-Début. Sein Zweitling trägt autobiographische Züge, wie der Regisseur zugibt, und zeugt von seiner Zeit als Musikvideo-Produzent. Ähnlich etwa wie in den Spielfilmen von Michel Gondry sind in Garth Jennings "Son of Rambow" die Grenzen zwischen Real- und Animationsfilm fliessend. Für die Rollenbesetzung der beiden Knaben schauten sich Jennings und sein Produzent Nick Goldsmith unzählige junge Schauspieler an. Schliesslich entschieden sie sich für Bill Milner und Will Poulter, die beide noch keine Schauspiel-Erfahrung hatten. "Son of Rambow" holte 2008 am Filmfestival Locarno den Publikumspreis. SRF zwei zeigt die Komödie exklusiv in Zweikanalton deutsch/englisch.
(SRF)
Länge: ca. 95 min.
Offizieller Kinostart: 21.08.2008
Offizieller Kinostart Produktionsland: 04.04.2008 (GB)
Deutsche TV-Premiere: 26.11.2010 (arte)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Garth Jennings
- Drehbuch: Garth Jennings
- Produktion: Nick Goldsmith, Pierre Geismar, Pascal Metge, Bobby Prince
- Musik: Joby Talbot
- Kamera: Jess Hall, Robyn Paiba
- Schnitt: Dominic Leung
- Szenenbild: Sara Neighbour
- Regieassistenz: Carlos Fidel, Henry Forsyth, Daniel Gill, Jon Hollis, Richard Styles