Produziert: Deutschland / Frankreich / Italien, 1958 Degeto Bildformat 16:9 Der Architekt Harald Berger erhält einen Großauftrag: Er soll für den indischen Maharadscha Chandra in Eschnapur eine Reihe von Prestigebauten errichten. Vor Ort schließen die beiden unterschiedlichen Männer schnell Freundschaft. Doch dann zieht sich der Ingenieur den Hass des Fürsten zu. Denn Berger verliebt sich in die Tänzerin Seetha, die der eifersüchtige Maharadscha als seine Frau auserkoren hat. Als das Paar aus dem Palast flieht, lässt Chandra sie von seinen Soldaten verfolgen... Der deutsche Architekt Harald Berger reist ins indische Fürstentum Eschnapur, wo er im Auftrag des Maharadschas Chandra Krankenhäuser und Schulen errichten soll. Auf dem Weg dahin rettet er die Tänzerin Seetha vor einem Tiger. Berger verliebt sich in die schöne Inderin, nicht ahnend, dass sie die Auserwählte seines Auftraggebers ist. Die nicht standesgemäßen Heiratspläne des Herrschers rufen derweil die Empörung der Priesterschaft hervor. Fürst Ramigani, Chandras intriganter Bruder, will den Aufstand nutzen, um die Macht zu ergreifen. Während sich der Plan für die Revolte zuspitzt, findet Chandra heraus, dass sein Architekt sich heimlich mit Seetha trifft. Der eifersüchtige Fürst will seinen Nebenbuhler einem Tiger zum Fraß vorwerfen, doch Berger besiegt das Tier und flieht gemeinsam mit Seetha. Während die beiden in einen Sandsturm geraten, trifft Bergers Vorgesetzter Dr. Walter Rhode in Eschnapur ein. Der Maharadscha erteilt ihm den Auftrag zum Bau eines prächtigen Grabmals für seine große Liebe. Seetha aber ist noch am Leben ... Mit "Der Tiger von Eschnapur" nahm Meisterregisseur Fritz Lang die Abenteuer von Indiana Jones vorweg. Die Romanvorlage zu dem exotischen Liebesdrama stammt von Langs Ehefrau Thea von Harbou und wurde erstmals 1921 verfilmt. Nach Richard Eichbergs Remake von 1938 realisierte der Regievirtuose seine farbenprächtige Neuverfilmung an imposanten indischen Originalschauplätzen. Der Abenteuerklassiker hat auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Entstehen kaum etwas von seinem Charme eingebüßt. Zu den Höhepunkten dieses Spätwerks Langs zählen Debra Pagets spektakuläre erotische Tanzeinlage und die Katakomben von Eschnapur, die dem Publikum heute noch einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Der zweite Teil mit dem Titel "Das indische Grabmal" folgt eine Woche später, am 08.12.2017 ebenfalls in der Sendereihe "CLASSIX - Filmklassiker im BR". "Fritz Langs farbenfrohes Remake des Filmes von Joe May aus dem Jahr 1938 ist ein abenteuerlich-romantisches Märchen, Traumkino mit bizarren Untertönen." (Heyne Filmlexikon, 1995)...
(BR Fernsehen)
Hintergrund: Dem Drehbuch zugrunde liegt der Roman "Das indische Grabmahl" von Thea von Harbou. Die Schauspielerin, Regisseurin sowie Drehbuch- und Belletristik-Autorin zählt zu einer der bedeutendsten Frauen des deutschen Filmgeschäfts (sie schrieb u. a. Roman und Drehbuch für "Metropolis"; Regie: Fritz Lang, 1927). Ihr Buch wurde zuvor schon zweimal verfilmt: 1921 als Zweiteiler "Das indische Grabmahl" (Drehbuch: Thea von Harbou und Fritz Lang; Regie: Joe May) und 1938 erstmals unter dem Titel "Der Tiger von Eschnapur" (Regie: Richard Eichberg, der auch am Script mitarbeitete und selbst produzierte). Dieser dritte, von Fritz Lang inszenierte Film aus dem Jahr 1959 weicht von der urspünglichen Stummfilm-Handlung stark ab. Gedreht hat Lang 1958 in Rajasthan, Indien (u. a. im Lake Palace am Pichhola-Stausee nahe der Stadt Udaipur). Kritik: "Fritz Langs farbenfrohes Remake des Filmes von Joe May aus dem Jahr 1938 ist ein abenteuerlich-romantisches Märchen, Traumkino mit bizarren Untertönen." (Heyne Filmlexikon) "Eine Arbeit von großer Imaginationskraft." (Ozus' World Movie Reviews) "Betörendes Kino der Farben und Formen." (cinema.de)
(Tele 5)
Länge: ca. 96 min.
Deutscher Kinostart: 22.01.1959
Deutsche TV-Premiere: 25.12.1970 (ARD)
FSK 12
Film einer Reihe:
- Der Tiger von Eschnapur (D/F/I, 1959)
- Das indische Grabmal (D/F/I, 1959)
Cast & Crew
- Regie: Fritz Lang
- Drehbuch: Werner-Jörg Lüddecke, Fritz Lang, Richard Eichberg
- Produktion: Artur Brauner, Louis de Masure, Eberhard Meichsner, CCC Filmkunst, Wild Bunch, Rizzoli Film, Regina Production, Critérion Film, Central Cinema Company Film
- Produktionsauftrag: ARD
- Musik: Michel Michelet, Gerhard Becker
- Kamera: Richard Angst
- Schnitt: Walter Wischniewsky
- Maske: Jupp Paschke, Heinz Stamm
- Kostüme: Claudia Hahne-Herberg
- Regieassistenz: Eva Ebner, Frank Winterstein
- Choreographie: Robby Gay