Originalpremiere: 1968
FSK 16
Für den renommierten Computer-Ingenieur Dr. Alexander läuft das ganze Leben streng nach Plan ab. Vom Morgenkaffee bis zum Abendessen: Kein Schritt wird dem Zufall überlassen. Nicht umsonst ist Alexanders Spezialgebiet die totale Automatisierung des alltäglichen Lebens. Soeben hat er seinen neuesten Geniestreich fertig gestellt: Eine vollautomatische Küche. Nichts kann den rationalen Denker aus der Ruhe bringen, nicht einmal ein verpatztes Fernseh-Live-Interview, in dessen Verlauf er anstelle seines Demonstrationsobjekts plötzlich einen kleinen Stoffelefanten aus der Schachtel zieht. Doch als er auf der Fahrt nach Hause auch noch einen kleinen Unfall mit einem riesigen Zirkuselefanten baut, fühlt Dr. Alexander sich langsam verfolgt von den gutmütigen Dickhäutern. Dummerweise glauben die beiden Polizisten, einen Verrückten vor sich zu haben. Und so landet Dr. Alexander, ehe er sich versieht, in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Der Professor und die Dozentin der Anstalt finden den "Fall Alexander" hoch interessant. Die beiden "Freudianer" sind überzeugt, es hier mit einem Fall von unterdrückter Sexualität zu tun zu haben. Dr. Alexander nutzt die erstbeste Gelegenheit zur Flucht. Nach einer überaus turbulenten Verfolgungsjagd landet er jedoch wieder in seiner Zelle. Durch den Tipp eines Mitinsassen kommt Dr. Alexander schließlich darauf, wie er den Ärzten ein Schnäppchen schlagen kann: Er tut einfach so, als sähe er tatsächlich Elefanten - um nach einer Therapie als "geheilt" entlassen zu werden. Die Rolle des "Verrückten" mit "seinen Elefanten" spielt er allerdings so überzeugend, dass schon bald auch der behandelnde Professor anfängt, Elefanten zu sehen. Der Film ist eine geistreiche Gesellschaftssatire mit diversen Seitenhieben gegen die zunehmende Technikbegeisterung des "Wirtschaftswunder Deutschlands", Freuds Psychoanalyse und die "sexuelle Revolution" der späten 60er Jahre. Heinz Rühmann liefert als rationaler Querkopf eine Glanzleistung seiner Karriere.
(rbb)