Weiterer Titel: Die Sekretäre - Walter Ulbricht und Erich Honecker
Länge: ca. 90 min.
1967. Die zum VII. Parteitag der SED versammelten Genossen lassen, wie üblich bei solcher Gelegenheit, Ulbricht hochleben. Jubel, stehender Beifall, der in Ovationen übergeht. Das Protokoll hält jede Steigerung der Begeisterung genauestens fest. Es ist der letzte Parteitag, an dem Ulbricht (Jahrgang 1893) die Huldigungs-Rituale, die einem ersten Sekretär der SED zustehen, entgegen nehmen darf. Beim nächsten Parteitreffen wird bereits Honecker (Jahrgang 1912) die Spitze der Partei-Hierarchie erklommen haben. Noch jubelt er artig mit den Delegierten dem Mann zu, der ihn in die Mechanismen der Macht eingeführt hat. Nach außen wurde stets das Bild von Harmonie und Geschlossenheit präsentiert. Alle Beschlüsse einstimmig, alle einig in der einen, großen Sache, dem Aufbau des Sozialismus. Von dem, was hinter den Kulissen der Macht gespielt wurde, erfuhr die Öffentlichkeit nichts. Der Film blickt hinter die Einheits-Fassade und erzählt vom Aufstieg und Fall der zwei einflussreichsten Protagonisten der DDR-Politik. Nacheinander, über einen langen Zeitraum auch gemeinsam, bestimmten Ulbricht und Honecker den Kurs der DDR, ohne freilich jemals aus dem Satelliten-Dasein zum großen Bruder in Moskau herauszukommen. Der Film sucht nach den entscheidenden Zäsuren und Knackpunkten im Machtpoker zwischen Ulbricht und Honecker. Weggefährten und "Abtrünnige" geben Einblicke in ein Kapitel DDR-Geschichte.
(MDR)
gezeigt bei: MDR Dok (D, 2018)
Cast & Crew
- Regie: Christian Klemke, Jan N. Lorenzen
- Drehbuch: Christian Klemke, Jan N. Lorenzen