Draußen am See

Die 14-jährige Jessika fährt mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester über das Wochenende in ein Ferienhäuschen am See. Doch die scheinbare Idylle familiärer Harmonie trügt. Als sich herausstellt, dass Jessikas Vater seine Stelle verloren hat, zerstreiten sich die Eltern. Die Situation spitzt sich zu. Schließlich kommt es zu einer unbegreiflichen Tat. Zusammen mit Mutter Tine, Vater Ernst und ihrer älteren Schwester Caro fährt die 14-jährige Jessika Borowski in ein Ferienhaus am See. Dort wollen die Borowskis ein entspanntes Wochenende verbringen. Doch die Idylle einer scheinbar heilen Welt ist trügerisch. Unter der Oberfläche ist die Familie längst von tiefen Konflikten zerrüttet. Tatsächlich hat Ernst kürzlich seine Arbeit verloren und das Ehepaar sich längst voneinander entfremdet. Jessikas Schwester wiederum befindet sich mitten in der Pubertät und interessiert sich eigentlich nur noch für Jungs. Und als ob das nicht ausreichen würde, gerät Jessika auch immer öfter mit ihrem dominanten Vater aneinander, der sich nach dem Verlust seiner Arbeit in den Alkoholkonsum flüchtet. Zwar lernt Jessika mit Tim ihre erste Liebe kennen, doch die familiäre Situation spitzt sich immer weiter zu. Schließlich kommt es zu einer unbegreiflichen Tat. In seinem preisgekrönten Regiedebüt erzählt Felix Fuchssteiner, Absolvent der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, ein beklemmendes Familiendrama aus der Perspektive eines introvertierten Mädchens, das den Zerfall seiner Familie und die Konfrontation mit dem Tod erleben muss. Regisseur Fuchssteiner dekonstruiert die scheinbar harmonische Familienidylle, die sich bald als Fassade für Probleme wie Alkoholismus, Arbeitslosigkeit und Verwahrlosung erweist. Mit seinen authentischen Darstellern vollzieht "Draußen am See" einen schleichenden Wechsel vom Sozialdrama zum Psychothriller. Auf dem Filmfest München wurde das Regiedebüt mit dem Förderpreis Produktion (Katharina Schöde) und dem Förderpreis für die beste Hauptdarstellerin (Elisa Schlott) ausgezeichnet. Auf dem Filmfest Montreal war "Draußen am See" für den Preis als bester internationaler Erstlingsfilm nominiert, auf den Biberacher Filmfestspielen wurde er als bester Debütfilm ausgezeichnet. "Die Chronik, wie ein elterliches Heim zum Un-Heim wird, nutzt ihren poetisch-nachdenklichen Ansatz im gelungenen Look, um in einer vorsichtig positiven Wende die Kraft zweier junger Frauen zu feiern und gerade darin - im Coming-of-Age - zu großer Glaubwürdigkeit zu finden." (Blickpunkt:Film)...