Die hochbegabte junge Schauspielerin Elisabeth Maurer wird 1933 von der Bühne verbannt, als Hitler an die Macht kommt. Trotzdem bittet ihr Kollege Hans Wieland sie um ihre Hand. Die Ehe mit ihm bietet ihr in den folgenden Jahren einen gewissen Schutz vor der Nazi-Diktatur. Als die braunen Machthaber Wieland zwingen wollen, sich von seiner Frau zu trennen, sehen sich die beiden in einer ausweglosen Situation. Berlin 1933. Die junge Schauspielerin Elisabeth Maurer (Ilse Steppat) ahnt nicht, dass das ihr letzter Bühnenauftritt gewesen ist, als sie zusammen mit ihrem Kollegen Hans Wieland (Paul Klinger) nach der Abschiedsvorstellung von "Kabale und Liebe" stürmisch gefeiert wird. Die Schauspieler machen sich wenig Gedanken darüber, was Hitlers Machtübernahme bedeutet. Umso größer ist für Elisabeth der Schock, als sie wenig später erfährt, dass sie als Jüdin nicht mehr Theater spielen darf. Verleger Herbert Blohm (Claus Holm), der um Elisabeth geworben hatte, zieht sich unter fadenscheinigen Begründungen von ihr zurück und schlägt sich auf die Seite der neuen Machthaber. An seiner Stelle bittet Hans Wieland Elisabeth, seine Frau zu werden. Er hofft, sie auf diese Weise schützen zu können. Wieland macht Karriere, während Elisabeth untätig zu Hause sitzt. Dann muss auch ihr Mann an die Front. Als er zu einer Filmpremiere nach Berlin kommen darf, bittet er Elisabeth, ihn trotz Hausverbots zu begleiten. Es wird ein großer Erfolg für Hans und für Elisabeth, der anwesende Staatssekretär überschüttet sie mit Komplimenten. Als er erfährt, dass sie Jüdin ist, kommt es zum Eklat. Hans wird ins Goebbelsministerium vorgeladen. Blohm, der einstige Verehrer Elisabeths, fordert von Hans die sofortige Scheidung und droht Elisabeths Deportation an. Kurt Maetzigs Debütfilm beruht auf der authentischen Biografie des Schauspielers Joachim Gottschalk (1904-1941), der sich im November 1941 mit seiner jüdischen Frau das Leben nahm. Die beeindruckende Filmtragödie wurde am 3. Oktober 1947 gleichzeitig in allen vier Berliner Sektoren uraufgeführt. Mit insgesamt mehr als zwölf Millionen Besuchern wurde "Ehe im Schatten" der erfolgreichste deutsche Film während der ersten Nachkriegsjahre. Er ist bis heute ein beeindruckendes Zeitdokument und zählt zu den großen antifaschistischen Arbeiten der DEFA. Regisseur Kurt Maetzig ist einer der Gründungsväter der Filmgesellschaft DEFA, die am 17. Mai 1946 in Potsdam-Babelsberg ins Leben gerufen wird. Er gründet die Wochenschau "Der Augenzeuge" und inszeniert mit "Ehe im Schatten" 1947 seinen ersten Spielfilm. Später folgen monumentale Auftragswerke wie die Ernst-Thälmann-Filme und "Das Lied der Matrosen" (1958). Mit "Der schweigende Stern" (1959) inszeniert er den ersten Science-fiction-Film der DEFA und mit "Das Kaninchen bin ich" (1965) einen der wichtigsten Filme, die nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED in Ungnade fallen und bis zur Wende in den Tresoren verschwinden. Danach dreht er noch einige Filme, kann aber nicht mehr an seine frühere Bedeutung heranreichen. Kurt Maetzigs Geburtstag jährt sich am 25. Januar zum 105. Mal. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01. und zum 105. Geburtstag von Regisseur Kurt Maetzig am 25.01.
(MDR)
Länge: ca. 104 min.
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Kurt Maetzig
- Drehbuch: Hans Scweikart, Kurt Maetzig
- Produktion: DEFA, Georg Kiaup
- Musik: Wolfgang Zeller
- Kamera: Friedl Behn-Grund, Eugen Klagemann
- Schnitt: Alice Ludwig-Rasch, Hermann Ludwig