Die Weinschenke "Zur Loreley" vom alten Eberwein geht schlecht. Da erbt seine Nichte Renate aus heiterem Himmel das Weingut eines vergessenen Großonkels bei Florenz. Gemeinsam mit Kellner Otto nach diversen Pannen dort angekommen, ist die Enttäuschung groß: Ein verfallenes Haus, ungepflegte Weingärten und weiteres Unheil naht in der Gestalt des reichen Weinhändlers Romeo Brandolini. 333 steile Stufen führen zur kleinen Weinschenke von Gastwirt Eberwein (Paul Westermeier). "Zur Loreley" hat er sie getauft, weil sie idyllisch hoch über dem Rhein vis-a-vis vom Loreley-Felsen liegt. Seit aber moderne Autostraßen den letzten Bergwipfel eroberten, sausen die Ausflügler an Eberweins Wirtschaft vorbei. Einziger Stammgast ist der Gerichtsvollzieher. Überall klebt sein Kuckuck, und die Versteigerung steht vor der Tür. Gastwirt Eberwein, seine Nichte Renate (Waltraut Haas) und das Faktotum Otto (Harry Fuss) blicken deshalb ziemlich sorgenvoll in die Zukunft. Da fällt plötzlich in die finstere Finanzlage der helle Lichtblick einer ominösen Erbschaft. Ein fast vergessener italienischer Großonkel von Renate hat ihr ein Weingut bei Florenz hinterlassen. So übergeben sie froh gestimmt dem Gerichtsvollzieher alle Vollmachten zur endgültigen Auflösung der "Loreley", besteigen ihr altersschwaches Auto und starten gen Süden. Nach diversen Pannen angekommen, müssen sie feststellen, dass das Weingut total heruntergekommen ist und es an Bargeld mangelt. Tagaus, tagein schuften die drei nun mit ihren neuen italienischen Freunden. Doch immer wieder legt ihnen der reiche Weinhändler Romeo Brandolini (Oskar Sima) Steine in den Weg. Er weiß nämlich, dass irgendwo in einem geheimen Gewölbe Riesenfässer wertvollen Weins lagern, und deshalb will er das Gut selbst erwerben - billig natürlich! Sein Bruder Carlo (Rudolf Prack) hat eine andere Einstellung dazu, außerdem ist ihm die junge Renate nicht gleichgültig. Doch misstrauisch lehnt sie Carlos Hilfe ab, immerhin ist auch er ein Brandolini. Selbstverständlich findet Carlo einen anderen Weg. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis Renate weiß, diese Erbschaft war "Eine Reise ins Glück". Die humorvolle Liebesgeschichte spielt vor dem Hintergrund der idyllischen Weinberge im Rheintal und der bezaubernden Toscana-Landschaft, musikalisch begleitet von weltbekannten Melodien (u.a. interpretiert von den Schöneberger Sängerknaben). In den Hauptrollen überzeugen Frauenschwarm Rudolf Prack, unwiderstehlich charmant und unverschämt gut aussehend, und Waltraut Haas, seine Lieblingspartnerin in den reiferen Jahren. Anlässlich seines 35. Todestages am 2. Dezember will das MDR FERNSEHEN an den beliebten Schauspieler Rudolf Prack erinnern. Der gebürtige Wiener feierte seine größten Erfolge nach dem Krieg im Heimatfilm. Der nette junge Herr avancierte zum Ideal der Aufbaugeneration. In sieben gemeinsamen Filmen mit Sonja Ziemann wurden sie zum Leinwand-Traumpaar, "Grün ist die Heide" (1951) ist der wohl bekannteste und zugleich einer der kommerziell erfolgreichsten. Weitere Höhepunkte seiner Karriere waren "Die Privatsekretärin" (1953), "Kaiserwalzer" (1953), "Roman eines Frauenarztes" (1954) und "Der Kongress tanzt" (1955). Rudolf Prack blieb seinem Image des edlen und hilfreichen Helden treu. In den 1960er Jahren feierte er als "Landarzt Dr. Brock" in einer 26-teiligen Vorabendserie noch einen späten Erfolg, danach zog er sich vom Film weitgehend zurück und schrieb Hörspiele und Kurzgeschichten.
(MDR)
Länge: ca. 94 min.
Deutscher Kinostart: 25.12.1958
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Wolfgang Schleif
- Drehbuch: Johannes A. Hübler-Kahla, Franz Gribitz
- Produktion: Rudolf Fichtner, Gustl Gotzler, Willy Schuler, Hübler-Kahla Film
- Musik: Horst Dempwolff
- Kamera: Willi Sohn
- Schnitt: Hermann Ludwig