Der unschuldige Hausierer Bock gesteht aus Angst den Mord an der kleinen Gretl. Nur Kommissar Matthäus glaubt an seine Unschuld und recherchiert weiter. Ein Mädchen bringt ihn auf die Spur eines "Zauberers", mit dem sich Gretl oft im Wald getroffen hat. Als Matthäus herausfindet, dass in den letzten Jahren schon fünf andere Mädchen im Wald ermordet worden sind, schmiedet er einen gefährlichen Plan...Hausierer Bock entdeckt im Wald die Leiche eines kleinen Mädchens - völlig verschreckt läuft er ins Dorf, um die furchtbare Nachricht zu überbringen. Die Dorfbewohner sind sich schnell einig, wer Gretls Mörder ist: Bock treibt sich doch immer im Wald 'rum und er handelt auch mit Rasiermessern. Und wurde das kleine Ding nicht mit einem solchen Messer getötet? Um sein Geständnis zu erpressen, ersäuft der Mob Bock fast in der Jauchegrube. Bock bettelt, schreit und brüllt - in buchstäblich letzter Minute kommt ihm Kommissar Matthäus zu Hilfe. In der Polizeistation geht das Verhör weiter - erschöpft und außer sich vor Angst gesteht Bock schließlich den Mord, den er nicht begangen hat. Als der vermeintliche Kinderschänder in die Stadt überführt werden soll, erschießt ihn Gretls Vater vor der Polizeistation. Für die Polizei und das Dorf ist der Fall damit geklärt - nur der eigenwillige Kommissar Matthäus glaubt noch an Bocks Unschuld. Bei seinen Recherchen in der Dorfschule erzählt ihm ein Mädchen vom "Zauberer", mit dem sich Gretl oft getroffen hat. Matthäus findet außerdem heraus, dass in den letzten Jahren fünf weitere Mädchen im Wald ermordet wurden. Sie alle wohnten an der Landstraße und hatten lange blonde Haare... An besagter Straße trifft er die kleine Annemarie, die mit ihrer Mutter Elisabeth in einer alten Gastwirtschaft lebt. Matthäus mietet dort ein Zimmer, freundet sich mit Mutter und Tochter an und kauft Annemarie ein rotes Kleid - ein ähnliches, wie es Gretl trug, als sie ermordet wurde. Matthäus geduldiges Warten wird schließlich belohnt: Weinhändler Schrott fährt am Gasthof vorbei und ist so geblendet vom Anblick des Kindes, dass er fast einen Unfall verursacht. Als wenig später derselbe Mann in Annemaries Zeichnungen auftaucht und sie von einem Treffen mit dem "Zauberer" erzählt, weiß Matthäus, dass er dem Mörder auf den Fersen ist. Dass er dabei Annemarie, die ihn mittlerweile wie einen Vater liebt, in große Gefahr bringt, ist nur ein Teil seines gefährlichen Spiels...
(Sat.1)
Bis auf den Anfang ein Remake des Klassikers (1958) mit Heinz Rühmann. Die neue Version war eine von vier Produktionen von Bernd Eichinger, die als "German Classics" 1996 entstanden. Regisseur Nico Hofmann hat mit Joachim Krôl als Matthäus einen Hauptdarsteller, der in seelischer Spannung, Gebrochenheit und Verbissenheit Heinz Rühmann nicht nachsteht. Gegenüber Gert Fröbe ist Axel Milberg als Mörder eingeschränkter, da ihm soziales Umfeld fehlen und er als unberechenbar skizziert wird. Packender Psychokrimi.
Länge: ca. 84 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.01.1998 (Sat.1)
Neuverfilmung von: Es geschah am hellichten Tag (D/CH/E, 1958)
siehe auch: The Pledge (USA, 2000)
siehe auch: Tod im kalten Morgenlicht (GB/NL/D, 1996)
Cast & Crew
- Regie: Prof. Nico Hofmann
- Drehbuch: Bernd Eichinger, Friedrich Dürrenmatt, Uwe Wilhelm
- Produktion: Bernd Eichinger, Uschi Reich, Robert Kulzer, Martin Moszkowicz, Christl Druxeis, Sabine Eichinger, Manuela Mitterer, Julia Seitz, Hans-Jörg Sturm, Stephanie Wagner
- Produktionsfirma: Constantin Film Produktion, Sat.1
- Musik: Niklaus Glowna
- Kamera: Tom Fährmann
- Schnitt: Inge Behrens
- Regieassistenz: Stuart Kummer, Roland Kanamüller