Humor in der Schauspielerei ist oft eine Frage der Disziplin und Strenge. Evelyn Hamann besaß beides. Sie schaffte es, das Kleinbürgertum grandios ins Visier zu nehmen. Als Partnerin von Loriot wurde sie in seinen Sketchen ein unverwechselbares Gesicht, ob als enthemmt pöbelnde Ehegattin im "Kosakenzipfel" oder beim Besuch als Frau Hoppenstedt in einer Jodelschule. Evelyn Hamanns Rollen lebten von der spießigen Absurdität des Normalen und waren am Ende immer eine Mischung aus Komödie und Tragödie, aus Lachen und Weinen. Sie mochte es, auf glaubwürdige Weise normale Menschen darzustellen. Das ist ihr ganz besonders in dem Quotenrenner "Adelheid und ihre Mörder" gelungen. Die leidenschaftliche Hobbypianistin spielte im Laufe ihrer Karriere mehr als 200 Rollen an Theatern und im Fernsehen. In diesem Jahr wäre Evelyn Hamann 75 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass und dem zehnten Todestag der Schauspielerin wird in einer unterhaltsamen Werkschau auf ihr Leben und Wirken zurückgeblickt und ein wenig von dem Menschen, der hinter den humorvollen Rollen steckte, gezeigt. Weggefährten, frühere Kollegen und Freunde kommen zu Wort. Darunter unter anderem Hella von Sinnen, der Produzent Markus Trebitsch, Maren Kroymann, der Regisseur Stefan Lukschy und Schauspieler Gerhard Garbers.
(NDR)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 10.08.2017 (NDR)
siehe auch: Ein Abend für Evelyn Hamann (D, 2002)
siehe auch: Ein Abend für ... (D, 2008)
Cast & Crew
- Regie: Katharina Wendt
- Drehbuch: Katharina Wendt
- Produktionsauftrag: NDR