Spielfilmdebüt von Vicco von Bülow alias Loriot. Der 56-jährige Junggeselle Paul, Chef eines Möbel- und Dekorationsgeschäfts, lebt trotz eigener Wohnung noch bei seiner herrischen Mutter (Katharina Brauren). Irgendwann lernt Paul jedoch die schüchterne Therapeutin Margarethe (Evelyn Hamann) kennen, mit der er hinter dem Rücken der Mutter eine Geschäftsreise nach Italien unternimmt. Als die eifersüchtige Mama erfährt, dass es in "Pussis" Leben eine andere Frau gibt, bekommt Paul ein Problem. Paul Winkelmann ist der zerstreute Chef eines Möbel- und Dekorationsgeschäfts, das er von seinem verstorbenen Vater übernommen hat. Der nunmehr 56-jährige Junggeselle hat zwar eine eigene Wohnung, lebt aber hauptsächlich bei seiner herrischen Mutter, der einzigen Frau in seinem Leben. Die ehemalige Opernsängerin nennt ihren Filius zärtlich Pussi, bügelt seine Hemden und erscheint in seinen unruhigen Träumen stets mit Brautschleier. Der leidgeprüfte Sohnemann ist gern gesehener Spielpartner in Mutters Scrabble-Runde, und nebenher amtiert er als Schriftführer in einem Verein, der die Freuden des Karnevals und die weibliche Emanzipation zu fördern versucht. Pauls streng geregelter Alltag gerät mächtig durcheinander, als er Margarethe Tietze kennenlernt, eine verhuschte Psychotherapeutin, die in ihrer Freizeit als Sängerin für das Musical "The Chorus Line" probt. Die Beziehung ist zunächst rein beruflich, denn Paul berät Margarethes Patienten in Fragen der Inneneinrichtung. Als die gestrenge Mutter jedoch herausfindet, dass Margarethe ihren Sohn auf einer Geschäftsreise nach Italien begleitet hat, wird sie eifersüchtig und quartiert kurzerhand einen anderen jungen Mann in Pauls Kinderzimmer ein. Paul muss sich zwischen seiner Mutter und Margarethe entscheiden. "Loriots Ödipussi" ist das in kürzester Zeit zum Klassiker avancierte Spielfilmdebüt von Vicco von Bülow alias Loriot. An der Seite seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann gelang es dem Komiker und Cartoonisten, seinen einzigartigen Humor für das Kino zu adaptieren und 4,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer mit der überbordenden Fülle komisch-skurriler Einfälle zu begeistern. "Ödipussi" wurde mit der "Goldenen Leinwand" und beim Deutschen Filmpreis mit einem "Filmband in Gold für komödiantische Leistung" ausgezeichnet. In "Ödipussi" nimmt der 2011 im Alter von 87 Jahren gestorbenen Künstler intelligent und subtil, ohne Häme und frei von Zynismus die Lächerlichkeit unseres alltäglichen Lebens und die Marotten der Menschen aufs Korn. Dass Loriot gerade sein sympathisierender Blick auf die allzu menschlichen Mängel seiner Umwelt zu einem Solitär in der oft brachial-platten Komikerszene Deutschlands machte, belegt "Ödipussi" nachdrücklich. "(Ein) Film, der in den einzelnen Szenen weitgehend selbständige Kabinettstückchen des Humors bietet und durch die Fülle komischer Einfälle und die bis ins kleinste Detail präzise ausgeführten Gags besticht." (Lexikon des internationalen Films)...
(BR Fernsehen)
Vor drei Jahren hat Paul Winkelmann die Leitung des Familienbetriebes - eines Möbel- und Dekorationsgeschäftes - übernommen. Doch trotz seiner 56 Jahre ist Paul ein ziemliches Muttersöhnchen, dessen Leben immer noch von seiner 78-jährigen Mutter Louise dominiert wird. Schließlich aber gerät der Haussegen zwischen Mutter und Sohn ins Wanken, als sich Paul zum ersten Mal eine eigene Wohnung mietet und sich für die Diplompsychologin Margarethe Tietze interessiert.
(SWR)
Weiterer Titel: Ödipussi
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 10.03.1988
Deutsche TV-Premiere: 30.09.1990 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Vicco "Loriot" von Bülow
- Drehbuch: Vicco "Loriot" von Bülow
- Produktion: Horst Wendlandt, Willy Egger, Franca Albasini, Federico del Fauro, Christoph Moritz Hänska, Jürgen Kussatz, Günther Russ, Südwestfunk, Bavaria Film
- Produktionsauftrag: ARD
- Produktionsfirma: Bavaria Fiction GmbH, Rialto Film
- Musik: Rolf A. Wilhelm
- Kamera: Xaver Schwarzenberger, Michael Stöger
- Schnitt: Dagmar Hirtz
- Maske: Martina Ageletti, Heidi Kirsch
- Kostüme: Sabine Diekow, Egon Strasser
- Regieassistenz: Wieland Liebske, Renate Westphal-Lorenz
- Spezialeffekte: Theodor Nischwitz
- Stunts: Wojtek Prygel
- Distribution: Croco Film
- Choreographie: Helge Grau