"Du hast di ja überhaupts net verändert" - das müssen fünf alte Schulfreundinnen feststellen, als sie sich nach 14 Jahren bei der feuchtfröhlichen Beerdigung ihres ehemaligen Klassenlehrers in ihrem österreichischen Heimatort wiedersehen. Obwohl die Frauen dieselben Wurzeln haben, könnten sie unterschiedlicher nicht sein: Nina ist schwanger, arbeitslos und will sich nach der Geburt ihres Kindes mit Shiatsu selbstständig machen. Brigitte ist Lehrerin für Deutsch und Geschichte. Melancholisch verschwiegen und in sich gekehrt kämpft sie für die Ideale einer besseren Welt. Nicole ist drogenabhängig, alleinerziehend und für einen Tag auf Freigang aus dem Gefängnis entlassen. Alex ist die starke Karrierefrau, studierte Psychologin und Betreuerin beim Arbeitsamt. Carmen ist eine mittelmäßig erfolgreiche Schauspielerin in Deutschland. Die verschiedenen Lebenskonzepte, die da aufeinanderprallen, werden in der kurzen Zeit, welche die Freundinnen miteinander verbringen, oftmals infrage gestellt oder zum Grund für Meinungsverschiedenheiten. Man schwelgt in Erinnerungen an die gute alte Jugendzeit, arbeitet verloren gegangene Freundschaften und verflossene Liebschaften auf. Nach und nach kommt Verdrängtes und Vergessenes zum Vorschein: Der verstorbene Michael war ehemaliger Physiklehrer und Schwarm der Mädchen, mit dem Carmen schon zur Schulzeit eine verbotene Affäre hatte und mit dem Brigitte zuletzt bis zu seinem Tod zusammen war. Auch die schwangere Nina wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Nach der Beerdigung trifft sie auf einem Dorffest ihre alte Jugendliebe Norbert wieder. Der feiert gerade seine Hochzeit und lädt die Frauen bei Schlagermusik und Polonaise zum Cocktail ein. Das feuchtfröhliche Fest findet ein jähes Ende, als die Braut nach ihrer Entführung zurückkehrt und Nina angreift, weil die mit ihrem Gatten rumgeknutscht hat. Doch der Streit ist schnell vergessen und man zieht gemeinsam weiter ins "Brooklyn", die alte Dorfdisco, um dort Kummer und Zukunftssorgen weiter in Alkohol zu ertränken. Beim Kickerspielen erzählt man sich von Auslandsaufenthalten und der Sehnsucht nach Freiheit. Berauscht von schlechter Technomusik und immer mehr Alkohol werden die Frauen immer hemmungsloser, bis ihre Ekstase schließlich in einem peinlichen Strip auf der Tanzfläche gipfelt. Am nächsten Morgen erfahren die Freundinnen, dass Nicole nur vorübergehend auf Freigang ist und eigentlich wegen Drogendelikten im Gefängnis sitzt. Nachdem sie gemeinsam ihren Rausch ausgeschlafen haben, wird Nicole im Einkaufszentrum festgenommen. Damit findet der von ARTE koproduzierte Film über verlorene Jugend und gefallene Ideale sein Ende mit dem Lebensmotto, das die unterschiedlichen Freundinnen schon einst vereinte: "Es lebe die Freiheit".
(arte)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 17.01.2008
Original-Kinostart: 24.09.2008 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 21.04.2010 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Barbara Albert
- Drehbuch: Barbara Albert
- Produktion: Barbara Albert, Martin Gschlacht, Antonin Svoboda, Bruno Wagner
- Produktionsauftrag: ÖFI, ORF
- Produktionsfirma: ORF, ZDF, ARTE
- Kamera: Bernhard Keller
- Schnitt: Karina Ressler
- Maske: Helene Lang
- Ton: Max Bauer
- Spezialeffekte: Katja Clos
- Distribution: Novapool