Über sechs Jahre befand sich Ingrid Betancourt als Geisel in der Gewalt der FARC, einer Gruppe marxistischer Revolutionäre, die seit 40 Jahren die kolumbianische Regierung bekämpft. Eine weltweite Kampagne ihrer Familie und Freunde machte die damals international weitgehend unbekannte Politikerin weltberühmt. Zahlreiche Medienberichte und Erzählungen freigelassener Mitgefangener zeichneten das Bild einer schwer kranken, aber unbeugsamen Heldin im Dschungel, deren Willen die Rebellen selbst mit schweren Strafen für missglückte Fluchtversuche nicht brechen konnten. Erstmals erzählt Ingrid Betancourt in einem Dokumentarfilm exklusiv ihre Version der mehr als sechs fürchterlichen Jahre im Dschungel. Die komplexe Dynamik der Geiselgruppe um Ingrid Betancourt, das erschöpfende, angstbeladene Leben im Dschungel, die Dramatik der gescheiterten Fluchtversuche, die Isolation - das sind die großen Themen des Films. Sie wird sich auch zu den schweren Vorwürfen äußern, die ehemalige Mitgeiseln mittlerweile gegen sie erhoben haben. Angesprochen und analysiert werden aber auch politische Fehleinschätzungen in den Verhandlungen sowie die zahlreichen Bluffs, Skandale, Doppelspiele und diplomatischen Querelen bei dem Bemühen, die berühmteste Geisel der FARC zu befreien. Zu Wort kommen neben Ingrid Betancourt ehemalige Mitgeiseln, Vermittler, Insider und Politiker.
(Phoenix)
Länge: ca. 95 min.
Deutsche TV-Premiere: 17.08.2010 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Angus MacQueen