Eine junge Frau sucht in einer toskanischen Künstlerkolonie ihren Vater. Mit ihrer unbeschwerten, offenen Art zieht sie alle in ihren Bann, allen voran einen leukämiekranken Schriftsteller. Bernardo Bertolucci inszenierte ein sinnlich-romantisches Drama mit Starbesetzung und opulenten Bildern. Nach dem Selbstmord ihrer Mutter reist die 19-jährige Amerikanerin Lucy in eine toskanische Künstlerkolonie. Aus alten Tagebuchaufzeichnungen der Mutter hat sie von ihrem leiblichen Vater erfahren. Lucy hat aber auch die Hoffnung, hier ihre Jugendliebe Niccolo wiederzutreffen. In der Künstlervilla von Diana und Ian, alte Freunde der Mutter, bekommt Lucy ein Zimmer. Hier lernt sie den schwerkranken Schriftsteller Alex kennen, auf den sie mit ihrer offenen und unbeschwerten Art belebend wirkt. Als leiblicher Vater kommen der leukämiekranke Alex und der Kriegsberichterstatter Carlo Lisca, mit dem die Mutter über Jahre Briefkontakt pflegte, wie auch Dianas Ehemann Ian in Frage. Lucy trifft auch Niccolo wieder, mit dem sie Briefkontakt pflegte. Dieser stellt sich aber als Casanova heraus und zeigt keinerlei Interesse an ihr. Nicht er schrieb ihr jahrelang die Briefe, sondern anonym sein jüngerer Bruder Osvaldo. Bernado Bertolucci hat sich mit Filmen wie "Der Konformist", "Die Strategie der Spinne", "Der letzte Tango von Paris" und vor allem mit seinem Geschichtsepos "1900" einen Namen für politisches und kontroverses Kino gemacht. In "Gefühl und Verführung" inszeniert Bertolucci eindrucksvoll den Selbstfindungsprozess Lucys und kreiert ein sinnlich-unterhaltsames Drama mit opulenten sommerlichen Bildern der Toskana. Liv Taylor glänzt als unschuldige Lucy und schaffte mit dieser Rolle ihren internationalen Durchbruch.
(ZDF)
Weiterer Titel: Stealing Beauty
Länge: ca. 113 min.
Deutscher Kinostart: 26.09.1996
Original-Kinostart: 29.03.1996 (I)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Bernardo Bertolucci
- Drehbuch: Bernardo Bertolucci, Susan Minot
- Produktion: Jeremy Thomas, Yves Attal, Chris Auty, Mario Cotone, Pietro Sassaroli, Michael Saxton, Attilio Viti
- Musik: Richard Hartley
- Kamera: Darius Khondji, Domenico Sica
- Schnitt: Pietro Scalia
- Szenenbild: Cinzia Sleiter
- Regieassistenz: Serena Canevari, Pasquale Plastino, Silvia Ranfagni