Marie steckt in einer Lebenskrise. Sie flüchtet aus ihrem traurigen Alltag ins japanische Fukushima, wo sie als Clownin den Überlebenden des atomaren Super-GAUs ein wenig Spaß und Freude bringen möchte. Marie merkt schnell, dass die in einem Übergangslager nahe ihrer zerstörten Heimat lebenden Menschen auf die Bemühungen der Fremden allenfalls höflich distanziert reagieren. Als Marie bereits den Entschluss gefasst hat, nach Deutschland zurückzukehren, trifft sie auf Satomi, eine ältere Geisha, die wild entschlossen ist, in ihr fast zerstörtes Haus in der für Menschen gesperrten Todeszone zurückzukehren. Gemeinsam machen sie sich daran, das Haus von Schutt zu befreien, es wieder halbwegs bewohnbar zu machen. Die grazile Satomi bringt der eher ungelenken Deutschen nach und nach die Eleganz und Rituale bei, die ursprünglich ihre Schülerin Yuki von ihr hätte lernen sollen. Doch die ist Opfer des Tsunamis geworden und sucht seither ihre Lehrmeisterin allnächtlich als Geist heim. Marie erfährt, dass beide auf demselben Baum Zuflucht gesucht hatten und Satomi sich heftige Vorwürfe macht, dafür verantwortlich zu sein, dass ihre Schülerin den Halt verlor. Nur knapp kann Marie den Selbstmord Satomis verhindern, die sich an dem Ast aufhängen möchte, von dem sie angeblich Yuki gestoßen hat. Nach der Rückkehr von einer gemeinsamen Reise zu Satomis Verwandten kann Marie dem Geist der jungen Geisha eine Puppe übergeben und ihn damit besänftigen.
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Doris Dörries einfühlsamer Schwarz-Weiß-Film, der in Frankreich unter dem beziehungsreichen Titel "Fukushima mon amour" in die Kinos kam, hatte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2016. Dort wurde er mit dem Heiner-Carow-Preis der DEFA-Stiftung ausgezeichnet. Für ihre Darstellung der Marie erhielt Rosalie Thomass im selben Jahr den Bayerischen Filmpreis als beste Darstellerin.
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Länge: ca. 104 min.
Deutscher Kinostart: 10.03.2016
Deutsche TV-Premiere: 07.02.2019 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Doris Dörrie
- Drehbuch: Doris Dörrie
- Produktion: Harald Kügler, Molly von Fürstenberg, Oliver Pusch, Majestic Filmverleih
- Produktionsfirma: Olga Film GmbH, Rolize GmbH, Constantin Film, ZDF, ARTE
- Musik: Ulrike Haage
- Kamera: Hanno Lentz
- Schnitt: Frank J. Müller
- Ton: Christian Bischoff, Christof Ebhardt, Lisa Geffcken-Reinhard, Achim Hofmann, Michael Karl Huber