Der Film "Die Ritchie Boys" erzählt die Geschichte einer geheimen Einheit der US-Army während des Zweiten Weltkriegs. Sie bestand vorwiegend aus jungen Deutschen jüdischen Glaubens, die nach ihrer Flucht vor den Nazis in Amerika eine neue Heimat gefunden hatten. Bei Eintritt der USA in den Krieg wurden sie zu einer entscheidenden Waffe: Denn niemand kannte den Feind, seine psychologische Befindlichkeit und seine Sprache besser als sie. Und die jungen Männer brannten darauf, als Sieger über die braunen Machthaber, die sie aus ihrer Heimat vertrieben und ihre Familien ermordet hatten, nach Europa zurückzukehren. Sie nannten sich nach Camp Ritchie in Maryland, wo sie für ihren Einsatz in Europa vorbereitet wurden, die Ritchie Boys. Ihre Aufgabe: den Feind auszuforschen, zu verunsichern, zu demoralisieren und schließlich zur Kapitulation zu zwingen. In Camp Ritchie entwickelten sie Konzepte der modernen psychologischen Kriegsführung. Nach der Landung in der Normandie kämpften sie in vorderster Front gegen deutsche Soldaten, mit denen zusammen sie Fußball gespielt, zur Schule und auf Wanderfahrten gegangen waren. Ihr Hass auf Hitler und die Nazis war stärker als ihre Todesangst. Sie verhörten systematisch Gefangene und Überläufer, sammelten Informationen über Truppenstärke, Truppenbewegungen und die psychologische Situation des Gegners. Sie entwarfen Flugblätter, die hinter den feindlichen Linien abgeworfen wurden. Sie druckten falsche deutsche Zeitungen und wandten sich in Radiosendungen auch an die deutsche Bevölkerung.
(SWR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 09.05.2005 (EinsPlus)
Cast & Crew
- Drehbuch: Christian Bauer
- Musik: Aaron Davis, John Lang
- Kamera: Dietrich Mangold