Kurz nach der amerikanischen Niederlage in Vietnam werden 1975 von nordvietnamesischen Soldaten in Saigon Straßenkinder aufgegriffen. Viele von ihnen sind Kinder von vietnamesischen Müttern und amerikanischen Vätern, so genannte "Amerasier". Sie werden in ein Umerziehungslager im Dschungel verschleppt. Zu diesen Kindern gehört auch der 13-jährige Son, Sohn einer Vietnamesin und eines nach Amerika zurückgekehrten US-Soldaten. Dank seiner Freundschaft mit dem Taschendieb Bob gelingt es Son, die harte Arbeit im Lager, die Brutalität der Aufseher und die Schikanen der Mitgefangenen einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Da Son lesen und schreiben kann, bekommt er von einem der Aufseher Papier und einen Stift geschenkt, was ihm letztendlich die Kraft zum Überleben geben wird. Denn jetzt ist er als einziges Opfer in der Lage, die Qualen der Kinder und die Namen der Ermordeten für eine Zeit nach dem Umerziehungsterror festzuhalten. Als Son mit Bob und einem weiteren Jungen einen Fluchtversuch unternimmt, werden sie nicht nur selbst zu Tätern, sondern enden schließlich in dem berüchtigten "Tigerkäfig", einem Urwaldkerker, den kein Gefangener überlebt.
1994 drehte der in Frankreich lebende algerische Regisseur, Autor und Produzent Rachid Bouchareb ("Die Ehre meiner Familie", 1997) dieses aufreibende Drama über den sozialistischen Umerziehungsterror in Vietnam, der Opfern wie Tätern jede Menschlichkeit und Würde nahm. "Himmel ohne Sonne" wurde 1996 für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.
1994 drehte der in Frankreich lebende algerische Regisseur, Autor und Produzent Rachid Bouchareb ("Die Ehre meiner Familie", 1997) dieses aufreibende Drama über den sozialistischen Umerziehungsterror in Vietnam, der Opfern wie Tätern jede Menschlichkeit und Würde nahm. "Himmel ohne Sonne" wurde 1996 für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.
(3SAT)
Weiterer Titel: Die Kinder von Saigon
Länge: ca. 84 min.
Deutscher Kinostart: 17.10.1997
Original-Kinostart: 18.01.1995 (F)
Cast & Crew
- Regie: Rachid Bouchareb
- Drehbuch: Duyen Anh, Rachid Bouchareb, Bernard Gesbert
- Produktion: Jean Bréhat
- Musik: Safy Boutella
- Kamera: Youcef Sahraoui
- Schnitt: Hélène Ducret