Sie war eine geniale Schülerin Sigmund Freuds sowie Patientin und Geliebte von C.G. Jung: Sabina Spielrein spielte in der Entstehungsgeschichte der Psychoanalyse eine wichtige und - vor allem für Jung - skandalträchtige Rolle. "Während der Behandlung hatte die Patientin die Malchance, sich in mich zu verlieben", schrieb Jung 1905 seinem Kollegen Freud. Die gebürtige Russin war Jungs erste Analyse-Patientin an der Nervenklinik Burghölzli in Zürich. Sabina Spielrein, die Medizin studierte, war eine Pionierin der Psychoanalyse, die viele Denkanstöße gab. Sie war vergessen, bis 1977 in Genf zufällig ein Koffer mit ihren Tagebüchern und Briefen gefunden wurde. Darunter befand sich auch ein interessanter Briefwechsel mit Sigmund Freud. Die schwedische Regisseurin Elisabeth Márton hat den "Fall" Sabina Spielrein neu aufgerollt, sieben Jahre daran gearbeitet und zeigt nun, wie damals Spielreins eigene wissenschaftliche Arbeiten Rivalitäten und Eifersüchteleien zum Opfer fielen.
(3sat)