Am 22. November 1963 wird US-Präsident John F. Kennedy in Dallas auf dem Weg zu einer Wahlkampfveranstaltung von einem Attentäter erschossen. Als Täter präsentiert das FBI der Öffentlichkeit den Sonderling Lee Harvey Oswald, der kurz darauf ebenfalls getötet wird. Doch immer wieder werden Zweifel an dieser Version laut. 1966 versucht Staatsanwalt Jim Garrison gegen enorme Widerstände die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Seine These: Hinter dem Attentat verbirgt sich eine politische Verschwörung, die bis in höchste Kreise reicht. Dallas, 22. November 1963: John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten, ist für eine Wahlkampfveranstaltung in die texanische Großstadt gekommen. Doch während der Fahrt im offenen Wagen zum Veranstaltungsort kommt es zu einem Attentat, das die Nation erschüttert: Der Präsident wird gegen 12.30 Uhr von mehreren Schüssen getroffen, unter anderem in den Hals und in den Kopf. Er stirbt kurz darauf in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses. Noch am selben Tag präsentiert das FBI der Öffentlichkeit den Einzelgänger Lee Harvey Oswald als Täter. Doch Oswald, der die Tat leugnet, wird zwei Tage später von Jack Ruby, einem Kleinkriminellen mit Mafia-Kontakten, erschossen. Auch der Untersuchungsausschuss der Warren-Kommission kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass Oswald für den Anschlag als Einzeltäter verantwortlich ist. Doch Jim Garrison, der Staatsanwalt von New Orleans, zweifelt an dem amtlichen Untersuchungsergebnis. Gegen enorme Widerstände versucht er ab 1966 mit seinem Team, die Hintergründe von Kennedys Tod aufzuklären. Er vermutet hinter dem Anschlag eine Verschwörung, an der CIA und FBI ebenso wie Mafia und hohe politische Persönlichkeiten beteiligt sind. Bald sterben erste Zeugen Garrisons unter zweifelhaften Umständen. "Wer hat Kennedy getötet? Wer profitierte davon? Wer hat die Macht, ein solches Verbrechen zu decken?", lässt Regisseur Oliver Stone den von Kevin Costner gespielten Staatsanwalt in seinem Politthriller "JFK - Tatort Dallas" fragen. Tatsächlich beantwortet Stone diese Fragen eindeutig - und weicht dabei deutlich von der offiziellen Version ab. Dementsprechend wurde dem streitbaren Regisseur in der Presse vorgeworfen, eine abstruse Verschwörungstheorie zu verbreiten. Was man von Stones Schlussfolgerungen auch halten mag, die im Wesentlichen auf den Thesen des echten Staatsanwalts Jim Garrison basieren, mit "JFK - Tatort Dallas" ist ihm ein Meilenstein des Politthrillers gelungen, der auch formal zu den besten Filmen des Filmemachers zählt. Die eindrucksvolle Kameraarbeit von Robert Richardson, die rasante Montage und der beständige Wechsel zwischen unterschiedlichsten Filmformaten - von 16 mm bis 35 mm, von Farbe zu Schwarzweiß, Zeitlupe zu Zeitraffer - machten den Film zu einem der stilistisch einflussreichsten Werke der 1990er-Jahre. Kameramann Richardson wurde ebenso wie die beiden Cutter Joe Hutshing und Pietro Scalia für ihre Leistung mit einem Oscar ausgezeichnet. Zu dem eindrucksvollen Aufgebot an Stars und Charakterschauspielern, die in Stones Film auftreten, zählen Kevin Costner, Sissy Spacek, Tommy Lee Jones, Gary Oldman, Jack Lemmon, Walter Matthau, Donald Sutherland und Kevin Bacon. "Der Film ist eine engagierte und involvierende Kombination aus Dokumentation und Dramatisierung, die Zweifel an den offiziellen Untersuchungsergebnissen und an der Integrität der damit beauftragten Staatsorgane erhärtet, selbst wenn man den Schlüssen, die er daraus ableitet, nicht immer folgen will. Auch für nichtamerikanische Zuschauer ein ebenso aufregender Film wie eine frustrierende historische Lektion." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR)
Am 22. November 1963 wurde Präsident Kennedy in Dallas ermordet. Unter den vielen Filmen, die über dieses Attentat, das Amerika verändertem, gedreht wurde, ist das Politdrama "John F. Kennedy - Tatort Dallas" fraglos einer der besten. Oliver Stone montierte aus Archivaufnahmen und Spielszenen einen packenden Thriller. Dabei beeindrucken vor allem die detaillierte Recherche, die der Regisseur betrieb, sowie die mitreißende Darstellung von Hollywood-Stars wie Kevin Costner, Kevin Bacon und Tommy Lee Jones. Der Film wurde unter anderem mit zwei Oscars und einem Golden Globe geehrt.
(ATV II)
Weiterer Titel: JFK - Tatort Dallas
Länge: ca. 189 min.
Deutscher Kinostart: 23.01.1992
Original-Kinostart: 20.12.1991 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 08.01.1994 (Premiere)
FSK 12
Film einer Reihe:
- John F. Kennedy - Tatort Dallas (USA, 1991)
- JFK Revisited (USA, 2021)
Cast & Crew
- Regie: Oliver Stone
- Drehbuch: Oliver Stone, Zachary Sklar
- Buchvorlage: Jim Marrs, Jim Garrison
- Produktion: William H. Brown, Clayton Townsend, Ixtlan, Camelot, New Regency Productions, Alcor Films, Oliver Stone, A. Kitman Ho, Arnon Milchan, Joseph P. Reidy
- Produktionsfirma: Warner Bros., Canal+, Ixtlan, Camelot, New Regency Productions, Alcor Films
- Musik: John Williams
- Kamera: Robert Richardson, Alan Tomkins, Derek R. Hill
- Schnitt: Joe Hutshing, Pietro Scalia
- Szenenbild: Victor Kempster, Crispian Sallis
- Maske: Craig Berkeley, Ron Berkeley, Wade Daily, Elaine Kandel, Cassandra Scott, Kelvin R. Trahan, Stacy Kelly
- Kostüme: Marlene Stewart
- Regieassistenz: Joseph P. Reidy, Joe Burns, Deborah Lupard, Philip C. Pfeiffer, David Robertson
- Ton: Willy Allen, Mary Andrews, David A. Arnold, Christopher Assells, Robert Batha, Wylie Stateman, Michael D. Wilhoit
- Spezialeffekte: Miller Drake
- Stunts: Jeff Bornstein
- Distribution: Encore Avenue, Varus Video, Warner Bros.
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