Klaus Stanjek, 1948 geboren, studierte Psychologie und Biologie, promovierte und forschte am Max-Planck-Institut und absolvierte von 1979 bis 1982 ein Dokumentarfilm-Studium an der HFF München. Anschließend war er als Dozent für Dokumentarfilm in München, Bozen, Colombo, Addis Abeba, Peking und Leipzig tätig. Seit 1993 ist er Dozent für Dokumentarregie in Babelsberg. "Kommune der Seligen" wurde bei den 19. Bozener Filmtagen als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: "Die Erzählung spricht für sich, lässt die Gedanken und die Weltanschauung dieser Menschen konkret und einsehbar werden. Der Regisseur tut dies auf eine sehr humane und nicht wertende Art und Weise und lässt dem Zuschauer die Möglichkeit, sein eigenes Urteil zu bilden. Das besondere Verdienst dieses Films ist, dass der Blick von außen würdevoll ist und nicht voyeuristisch wird." Filmemacher Klaus Stanjek über "Kommune der Seligen": "Wie verläuft die Geschichte, wenn Menschen ihre Utopien langfristig in die Tat umsetzen? Auf den ersten Blick ermöglicht der Film erstmalig eine Sicht auf eine radikale Gesellschaft von Fundamentalisten, die trotz ihrer fast 500-jährigen Geschichte nahezu unbekannt blieben. Als Ketzer gejagt und verfolgt wurden die 'Hutterischen Brüder' wohl auch deshalb, weil sie mit der biblischen Bergpredigt leibhaftig Ernst machen wollten, deshalb wehrlos und gewaltlos blieben, in Gemeinschaft lebten und allen Besitz teilten. Die urchristliche Idee der Kommune hat bei den Hutterern Form gefunden, Erfolg und Reichtum gebracht und bis heute Bestand. Wegen ihrer weitgehenden Abschottung und Medienresistenz konnten sie bis in die Gegenwart eine andere Lebensform konservieren - ein selten glücklicher Umstand für einen beobachtenden Dokumentarfilmer. Bei näherer Betrachtung zeigen sich durchaus die Spuren eingeengter Freiheiten und der Orthodoxie, aber auch ein erstaunliches Ausmaß an sozialer Gerechtigkeit und menschlicher Wärme."...
(arte)
Cast & Crew
- Produktion: Cinetarium, ö-Filmproduktion
- Produktionsfirma: ZDF, ARTE
- Musik: Axel Kalhorn
- Kamera: Volker Gerling
- Schnitt: Bettina Bickwede