Gelsomina ist zwölf und Tochter des Aussteigers Wolfgang. Sie soll die Bienenzucht auf seinem Bauernhof in der Toskana erben. Doch ihre Interessen gehen in eine andere Richtung. Denn als die TV-Show "Land der Wunder" ins Dorf kommt und Moderatorin Milli Teilnehmer sucht, ist Gelsomina von ihr genauso fasziniert wie vom 14-jährigen Jugendkriminellen Martin, der als Hilfskraft auf den Hof kommt. Nun sieht Wolfgang seine kleine Welt bedroht. Gelsomina lebt mit ihrem deutschen Vater Wolfgang, ihrer Mutter Angelica und ihren jüngeren Schwestern Marinella, Caterina und Luna auf einem einsamen Bauernhof in der Toskana. Die Familie lebt mehr schlecht als recht von der Imkerei und ein bisschen Landwirtschaft, doch Wolfgang hält an den Idealen seiner Jugend von einem freien, selbstbestimmten Leben fest. Die Bienenzucht ist harte Arbeit, aber Gelsomina hat eine ganz besondere Beziehung zu den Bienen und übernimmt viel Verantwortung für die Honigproduktion. Sie ist Papas Liebling und eine strenge Herrscherin über ihre Familie. Eines Tages kommt "das Fernsehen" ins Dorf. Die Moderatorin Milli Catena und ihr Produzent suchen nach traditionellen Familienbetrieben für ihre TV-Show "Land der Wunder", dem Gewinner winkt viel Geld. Die Imkerei der Familie scheint Gelsomina ideal für die TV-Show, das Preisgeld könnte man nur zu gut gebrauchen. Außerdem ist sie von der schönen Milli tief beeindruckt. Wolfgang dagegen will sich auf keinen Fall mit den Fernsehleuten einlassen und verweigert die Teilnahme. Um dennoch etwas zusätzliches Geld zu bekommen, nimmt er den 14-jährigen deutschen Jugendkriminellen Martin als Hilfskraft in den Familienbetrieb auf. Das macht das Familienleben nicht einfacher, denn Gelsomina ist von Martin fasziniert, was Wolfgang sehr eifersüchtig beobachtet. Dass Gelsomina schließlich den Betrieb heimlich beim Fernsehwettbewerb anmeldet, führt zu neuen Spannungen. Alice Rohrwachers zweiter Spielfilm "Land der Wunder" wurde 2014 im Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Cannes gezeigt und mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet, es folgten elf weitere internationale Preise. Rohrwacher ist eines der größten Regietalente Italiens. Schon mit ihrem ersten Spielfilm "Corpo Celeste" war sie in Cannes in der Quinzaine des Réalisateurs eingeladen und erhielt einen Preis für die Beste Nachwuchsregie. "Land der Wunder" beruht unter anderem auf ihren persönlichen Erinnerungen an die Kindheit und die Geschichte der italienisch-deutschen Familie Rohrwacher.
(ZDF)
Mit "Land der Wunder" realisierte Alice Rohrwacher die wundersame Coming-of-Age-Geschichte der zwölfjährigen Gelsomina, welche die Bauernhof-Utopie ihres Alt-68er-Vaters aufrechterhalten muss. Nach "Corpe Celeste - Für den Himmel bestimmt" (2011) ist das Drama der zweite preisgekrönte Film der italienischen Regisseurin, die hier ihre Schwester Alba in der Rolle der Mutter Angelica besetzte. Neben zahlreichen anderen Nominierungen und Auszeichnungen erhielt sie für "Land der Wunder" den Großen Preis der Jury in Cannes 2014. Für ihren ersten Film wurde Hauptdarstellerin Maria Alexandra Lungu 2014 auf dem Seville European Film Festival als beste Schauspielerin sowie mit einer besonderen Erwähnung beim Guglielmo Biraghi Award ausgezeichnet.
(arte)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 02.10.2014
Internationaler Kinostart: 18.05.2014
Original-Kinostart: 22.05.2014 (I)
Deutsche TV-Premiere: 12.04.2017 (arte)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
Cast & Crew
- Regie: Alice Rohrwacher
- Drehbuch: Alice Rohrwacher
- Produktion: Carlo Cresto-Dina, Karl "Baumi" Baumgartner, Tiziana Soudani, Michael Weber, Carla Altieri, Simon Manzollino, Tempesta, Rai Cinema, Amka Films Productions, RSI _ Radiotelevisione Svizzera, Regione Toscana
- Produktionsfirma: Pola Pandora Film Produktions, SRG SSR Idée suisse, ZDF, Das kleine Fernsehspiel, ARTE
- Musik: Piero Crucitti
- Kamera: Hélène Louvart
- Schnitt: Marco Spoletini
- Regieassistenz: Jacopo Bonvicini, Giulio Cangiano, Pietro Ragazzini
- Ton: Paolo Amici, Julien D'Esposito, Christophe Giovannoni, David Quadroli, Paolo Segat
- Spezialeffekte: Stefano Valente