Mütter sind zu allem bereit, wenn sie damit ihre Familie retten: Aurica arbeitet als Putzfrau in Wien – heimlich, unsichtbar, illegal. Sie stammt aus der Republik Moldau. Einer Schlepperbande hat sie viel Geld bezahlt. Die Trennung von der Familie ist der Preis für ihre Zukunft: Seit Jahren hat Aurica ihre Kinder nicht gesehen. Sie ist eine von zahllosen Migrantinnen, die im Westen Wohnungen putzen, alte Menschen pflegen oder Kinder betreuen. Die Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden, lässt sie nie los. Ihre Heimat Moldau, eine frühere Sowjetrepublik, ist das ärmste Land Europas. Die Arbeitslosigkeit beträgt 80 Prozent. Von vier Millionen Moldauern hat eine Million das Land verlassen. Es sind vor allem Frauen, die gehen. Zurück bleiben die Kinder. Für den Dokumentarfilm "Mama Illegal" hat Regisseur Ed Moschitz Aurica, Natasa und Raia, drei Frauen aus einem moldawischen Dorf, sieben Jahre lang begleitet. Raia zum Beispiel arbeitet illegal in Italien. Ihr Ehemann zieht zuhause die Kinder allein groß. Der Film begleitet die Frauen auch, als sie nach Jahren heimkehren. Ihre Heimat ist für sie mittlerweile eine Welt, in der sie nur schwer zurechtkommen. Aurica und Raia finden ihre Kinder fast erwachsen vor, den Mann entfremdet.
(ORF)
Länge: ca. 94 min.
Deutsche TV-Premiere: 09.12.2015 (3sat)
Cast & Crew
- Regie: Ed Moschitz
- Drehbuch: Ed Moschitz
- Produktion: Arash T. Riahi, Michael Seeber
- Ton: Gailuté Miksyté, Lenka Mikulová