Originalpremiere: 2007
15.05.2008
Deutsche TV-Premiere: 10.06.2010 (WDR)
Italien, Anfang der 1960er-Jahre: Der rebellische Accio überwirft sich mit seiner Familie und seinem älteren Bruder Manrico. Während Manrico mit den Kommunisten sympathisiert, tritt Accio in eine neofaschistische Partei ein. Erst als er sich in die Freundin seines Bruders verliebt, beginnt er, seine politische Einstellung zu hinterfragen. Sein Bruder wiederum radikalisiert sich politisch und engagiert sich in einer linksradikalen Splittergruppe. Italien, 1962: Von wegen gerechte Mutterliebe - ständig werden ihm Bruder und Schwester vorgezogen! So jedenfalls sieht es der jüngste Sohn der Benassis, der überall aneckt. Prompt hat er seinen Spitznamen weg: Accio, das Ekel. Und nun wird der junge Katholik auch noch von der Priesterschule geworfen und muss zu seiner Familie zurückkehren. Dort gerät der rebellische Teenager immer wieder mit seinem älteren Bruder Manrico, einem charismatischen Frauenschwarm, aneinander. Mit den Jahren treten die Differenzen zwischen den beiden Brüdern noch deutlicher zutage. Während Manrico und seine Freunde zu Kommunisten werden, beginnt Accio, sich zunehmend für den Faschismus zu begeistern und tritt schließlich den Neofaschisten des MSI (Movimento Sociale Italiano) bei. Erst als er sich in Francesca verliebt, die bildschöne Freundin seines Bruders, beginnt Accio seine politischen Einstellungen zu hinterfragen. Manrico dagegen radikalisiert sich immer weiter und engagiert sich in militanten linksradikalen Gruppen - mit tödlichen Folgen. In seinem bewegenden Coming-of-Age-Drama reflektiert Daniele Luchetti anhand der Geschichte zweier ungleicher Brüder zwei Jahrzehnte italienischer Geschichte. Von den bewegten 1960er-Jahren bis in die "bleiernen Jahre" des Terrorismus in den 1970er-Jahren balgen sich die von Riccardo Scamarcio ("Die besten Jahre") und dem Newcomer Elio Germano gespielten Geschwister. Das nostalgische Familienmelodram entstand nach einem Roman von Antonio Penacchi und wurde von den Drehbuchautoren Sandro Petraglia und Stefano Rulli geschrieben, die mit der ambitionierten und international viel beachteten Serie "Die besten Jahre" eine komplexe Sittengeschichte Italiens ab den 1960er-Jahren erzählt hatten. Zu den Preisen, mit denen "Mein Bruder ist ein Einzelkind" ausgezeichnet wurde, zählen u. a. fünf italienische Filmpreise "David di Donatello" für Elio Germano als bester Hauptdarsteller, Angela Finocchiaro als beste weibliche Nebenrolle, das beste Drehbuch, den besten Schnitt und den besten Ton.
(BR Fernsehen)
gezeigt bei: Tag7 (D, 2006)