Warum sagte das Publikum immer wieder: "es ist wie im Leben", wenn Inge Meysel Mutterrollen spielte? Warum meinten Kritiker, sie stellte nur immer sich selbst dar und sei zum Klischee geworden? Das Porträt will ergründen, mit welchen Mitteln und lebendigen Erfahrungen Inge Meysel den Kontakt zu einem Millionenpublikum herstellte. Sie erzählt von ihrer Kindheit unter Arbeitern und wie der Vater versucht hat, aus ihr eine anständige Bürgerstochter zu machen. Dann die kurze Zeit als Schauspielerin, bis sie von den Nationalsozialisten Berufsverbot bekam - Inge Meysel ist Halbjüdin. Sie erinnert sich vor der Kamera an die Zeit im Dritten Reich und welche leidvollen Erfahrungen später in ihre Rollen eingingen. 65 Jahre - Geschichte eines Lebens, aber auch Geschichte des deutschen Fernsehens. Mit Inge Meysel ist die erste Fernsehgeneration großgeworden. Mutter Wolffen sagt in "Der rote Hahn" von Gerhart Hauptmann: "Mein Leben war auch kein Spaß". Inge Meysel, die diese Rolle 1962 unter der Regie ihres Mannes John Olden spielte, weiß, wovon sie spricht.
(NDR)
Länge: ca. 80 min.
Cast & Crew
- Kamera: Jens Heik