Sie drehte in verschiedenen Sprachen und wurde schon mit wenigen Filmen zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen ihrer Generation: Nastassja Kinski. Nach einer chaotischen Kindheit wird die damals 13-Jährige 1974 von Wim Wenders entdeckt. In ihm fand sie einen Mentor und Weggefährten und in der Filmwelt ein neues Zuhause. Mit dem Tatort "Reifezeugnis" (1977) von Wolfgang Petersen erregt sie erstmals in Deutschland Aufsehen und bekommt weitere Rollen angeboten. Doch als junge Schauspielerin stolpert sie auch in zweifelhafte Produktionen: Die von ihr verkörperten Figuren sind häufig mit besitzergreifenden und gewalttätigen Männern konfrontiert, die deutlich älter sind als sie. Ob als naive Verführerin oder als in ihren Lehrer verliebte Schülerin - derartige Rollen verleihen ihr das Image der ewigen Kindfrau, das ihr jahrelang anhaftet. Doch Nastassja Kinski ist talentiert, vielseitig und arbeitet regelmäßig mit namhaften Regisseuren zusammen. Mit Wim Wenders dreht sie mehrere Filme. Dabei wollte die Tochter des berühmten Schauspielers Klaus Kinski eigentlich nie Schauspielerin werden, sondern sich aus diesem familiären Erbe befreien. Weltweite Bekanntheit sowie einen Golden Globe erlangt Kinski als knapp 18-Jährige mit ihrer Rolle in Roman Polanskis "Tess" (1979). Ihre markanteste Rolle verkörpert sie in Wenders' mit der Goldenen Palme ausgezeichnetem Drama "Paris, Texas" (1984) und wird damit zur Ikone. Mit dieser Filmrolle bricht sie aus dem Rollenkorsett aus, in dem sie lange feststeckte. Mehrfach und völlig unerwartet zieht sich Nastassja Kinski aus dem Filmgeschäft zurück, um sich ihren Kindern zu widmen, um dann wieder aufzutauchen und wieder vor der Kamera zu stehen. Anhand ihrer Filmrollen und Interviews im Laufe ihrer Karriere zeichnet die Dokumentation den Lebens- und Schaffensweg der bedeutenden Schauspielerin nach.
(arte)
Länge: ca. 53 min.
Deutsche TV-Premiere: 18.08.2025 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Marie-Gabrielle Fabre, Iris Brey